Nach
Washington D.C.,
Philadelphia,
Amish People, Restaurantbesuchen und anderen Kleinigkeiten wartete am zweiten Besuchswochenende meiner Mum nun das große Finale auf uns:
New York!
Das Hostel hatte ich glücklicherweise schon vor ein paar Wochen gebucht, so brauchten wir uns um diesen Teil keine Gedanken mehr machen. Das Auto stellten wir wie immer am
Parkplatz einer Schule in Jersey City in der Nähe einer Path-Station ab. Deutlich günstiger als die 20-35$ pro Tag in New York zu bezahlen und noch dazu ist man um einiges schneller im Big Apple.
FreitagDa wir kurz vor Sonnenuntergang in Manhattan eintrafen, machten wir gleich noch einen Abstecher zur
Brooklyn Bridge, die des Nächtens einen besonderen Blick wert ist.
Für Mama, die das erste Mal in New York war, schon ein entsprechendes Erlebnis die hell erleuchteten Hochhäuser und Straßen zu sehen.
Nach diesem ersten Eindruck holten wir uns noch ein paar Bier und machten es uns im Hostel "Central Park Studios at Lexington Ave. Co." gemütlich. Ein zwar kleines, aber mit Kühlschrank, Fernseher und Klimaanlage ausgestattetes, sauberes Zimmer. Nichts besonderes, aber eine ganz gute Wahl.
SamstagNachdem wir in der Stadt, die niemals schläft, doch noch ein paar Stunden die Augen zugemacht hatten, machten wir uns auf den Weg nach Downtown. Zunächst jedoch gab es ein üppiges Frühstück in einem kleinen Laden gleich um die Ecke: Rührei mit Jalapeños, Toast, Spiegelei und Bratkartoffel. Sehr lecker und angenehm günstig für New Yorker Verhältnisse.
So, nun aber strebten wir unser Ziel - den Süden Manhattans - an. Hier wollten wir
einen wieder einmal super sonnigen Tag verbringen. Leider täuschte uns das Wetter etwas, denn durch den Wind war es überraschend kühl. Gut, dass wir Pullis mitgenommen hatten. Weniger gut, dass wir sie auf unserem Zimmer gelassen hatten.
Egal, es war aushaltbar und die Sehenswürdigkeiten lenkten uns gut ab. Wir verliesen die U-Bahn dort wo wir am Abend zuvor eingestiegen waren: der Brooklyn-Bridge. Dieses Mal machten wir uns jedoch in Richtung
City Hall auf und liefen dann weiter nach Süden zur
Wall Street und seinem
berühmten Bullen.
Ein paar obligatorische Fotos später erreichten wir die nächste Station: Den Ticketschalter zur
Liberty Island/
Ellis Island Tour.
Es ist im Übrigen ratsam so früh wie möglich hier zu sein. Dadurch vermeidet ihr langes Anstehen und habt auch noch die Möglichkeit ein kostenloses Ticket zum Besteigen der Freitheitsstatue zu ergattern.
Die 12$ teure Rundfahrt kann ich nicht nur jedem empfehlen, besonders ans Herz legen würde ich allen auch die Audio-Tour mitzumachen (nur weitere 8$). Ich empfand sie als wirklich super Ergänzung und besonders die Kommentare verschiedenster Menschen, vermischt mit historischen Fakten machten die Geschichte so lebendig, dass ich nicht nur einmal mit Gänsehaut den Erzählungen lauschte (falls ihr des Englischen mächtig seid, hört sie euch im O-Ton an!).
Amerika ist nicht von ungefähr ein Land, das durch seine Symbole lebt. Neben den
vielen Flaggen, der
Liberty Bell in Philadelphia, sahen wir nun auch endlich die
Freiheitsstatue. Ein weiteres
Wahrzeichen für Freiheit, Pioniergeist und Hoffnung nicht nur der Amerikaner, sondern vieler Menschen weltweit.
Auf Ellis Island ging die Reise in die Vergangenheit dann weiter. Durch mehrere Räume hindurch führte uns die Audiotour, entlang den
Pier 17 Spuren der Einwanderer, die hier einst ankamen und Einlass in ein neues Leben suchten.
Zurück an Land kamen dann aber so langsam grundlegendere Bedürfnisse durch. So fiel uns die Wahl unseres nächsten Ziels nicht schwer:
Little Italy. Da aber mit einem tollen Blick auf die Brooklyn-Bridge quasi auf dem Weg lag, nahmen wir den halt auch noch mit.
Ebenso wie
Chinatown. Ist ja ohnehin alles irgendwie auf einem Haufen! :P
Während eines leckeren, italienischem Nachmittagsessens machte sich bei Mama dann auch so langsam der Wunsch nach einem Broadway-Musical breit. Und während wir durch die Straßen von
SoHo schlenderten festigte sich dieser Entschluss.
So hieß es gegen halb sieben nicht aussteigen am Hostel, sondern am
Times Square. Auch deswegen nicht unbedingt die schlechteste Wahl, da ihn so immerhin auch noch bei Nacht zu Gesicht bekamen, wodurch die Flut an Reklametafeln gleich nochmal ganz anders wirkt.
Aber zurück zum Musical. Als totaler Afrikafan war die Wahl für meine Mum schonmal ziemlich einfach. Keine Frage, dass es der
König der Löwen werden sollte! Da die Show aber so grandios war, möchte ich ihr einen eigenen
Artikel widmen, der so schnell wie möglich
hier verlinkt sein wird.
[Kleiner Sprung ein paar Stunden nach vorne] Immer noch absolut mitgerissen und mit verschiedenen Klängen im Ohr und tollen Farben in unseren Gedanken, ging der Samstag mit einem echten Highlight zu Ende. Noch am Morgen hätte wohl keiner von uns beiden daran gedacht, dass wir das erleben würden. Ein wirklich geniales, vorgezogenens Weihnachtsgeschenk!
SonntagSchon als wir am Abend zuvor das Theater verliesen regnete es leicht und leider sah es auch am Sonntag nicht nach dem Wetter aus, bei dem man sich in den Central Park legt und ein paar Stunden faulenzt.
Dummerweise wäre genau das unser Plan gewesen. Sighseeingmäßig hatten wir aber schon die wichtigsten Dinge gesehen, wodurch wir nicht wirklich eingeschränkt waren.
Außerdem war unser Hostel in Laufreichweite von allen möglichen Museen, die ja bekannterweise gerade bei Regen besonders zu empfehlen sind.
Den
Central Park wollte ich meiner Mum aber dennoch nicht vorenthalten und dank Regenjacken störten uns die paar Tropfen auch nicht wirklich.
Noch weniger beeindruckt waren auch die paar hundert Jogger, die uns entgegen kamen und wohl eine Art Wettkampflauf hinter sich hatten. Die New Yorker sind halt hart im Nehmen!
Wir schauten da lieber, dass wir so schnell wie möglich ins
Guggenheim Museum kamen, wo eine
Wassily Kandinsky zu besichtigen war.
Mit Kunst ist das ja immer so eine Sache, eine sehr subjektive Sache wohlgemerkt. Mit den frühen Bilder von Kandinsky konnte ich ehrlich gesagt wenig anfangen, wenngleich ich es immer wieder faszinierend finde, wenn jmd. durch ein paar farbige Pinselstriche an den richtigen Stellen einen Menschen, eine Szenerie oder was auch immer darstellen kann. Wobei ich mir das auch bei Comiczeichnern denke ... ja, ich habe gerade irgendwie Kandinsky
mit Comiczeichnern verglichen. Nennt mich einen Kunstbanausen. Auch die Audiokommentare (dieses Mal kostenlos, aber nur in Englisch verfügbar) ließen mich doch das ein oder andere Mal an meiner Wahrnehmungskraft zweifeln.
Deutlich ansprechender fand ich da schon Kandinskys spätere Werke, die abstraker, teilweise sogar nur aus geometrischen Formen bestanden und nicht immer etwas darstellen wollten, sondern manchmal auch einfach nur existierten um gut auszusehen.
Deswegen hat mich wohl auch in 2006 die Ausstellung von
Zaha Hadid, die ich damals mit Becci bewundern durfte, so angesprochen. Formen, Geometrie, Gebäude gefallen mir (in der Kunst) wohl deutlich besser als Menschen.
Leider regnete es nach diesem Ausflug in die Welt der Kunst immer noch. Auf ein weiteres Museum oder Shopping hatten wir keine Lust und so beschlossen wir uns eben etwas früher auf den Nachhauseweg zu machen. Es hätte ja auch ohnehin nicht mehr besser werden können.
In Gedanken an die vielen Erlebnisse, Geschichten und Klänge der letzten Tage beschlossen wir so auch dieses prall gefüllte Wochenende!
Hier gehts ab zur Gallerie!
Fotos: Wikipedia, Wikipedia, Wikipedia