Back to Nature am Labor Day Weekend
Freitag:
Endlich hatten auch wir hier in Amerika mal wieder einen Feiertag und damit ein verlängertes Wochenende. Diesen extra Tag durfte ich natürlich nicht einfach so verstreichen lassen, sondern nutze ihn, um mit vier weiteren SPGlern (nein, dieses Mal keine Interns :D) drei grandiose Tage in aller Abgeschiedenheit zu verbringen.
Ziel war der Adirondack National Park in NewYork State, ca. sechs bis sieben Stunden von Malvern entfernt, genauer gesagt eine Hütte, direkt am Lake Abanakee.
In meiner Vorstellung hatte ich ehrlich gesagt wirklich so ne kleine Holzhütte mit einem großen Wohn-Ess-Küchenzimmer, sowie 3 Schlafzimmer und ein Bad auf vielleicht 50qm erwartet. Doch wurde ich extrem angenehm überrascht, als ich bei Einbruch der Dunkelheit endlich ankam und mich eine extrem geniale Lodge erwartet: 4 Schlafzimmer, 2 Bäder, eine rießige Küche mit Wohn-Ess-Bereich, Fernseher, Feuerstelle, usw. - kurz gesagt: auch in der Wildniss ist ein bisschen Luxus nicht zu verachten.
Abgeschieden war sie aber auf jeden Fall - kein Internet, kein Fernsehempfang, kein Handynetz. Der ideale Ort, um zu entspannen also.
Und das taten wir!!! Als ich Freitag Abend ankam, gabs erstmal lecker BBQ mit besonders rauchig schmeckendem Hühnchen (nur so als Anmerkung: Grillen auf einem Boot ist leicht dämlich! :P), Salate, Maiskolben und dank mir auch endlich gutes Bier.
So saßen wir erstmal zusammen und fuhren danach eine kleine Runde mit dem Hauseigenen Ruderboot über den See. Zurück war dann auch die Schokolade über den Erdbeer-Ananas-Spießen geschmolzen und wir konnten uns das Desert schmecken lassen.
Bei gemütlichem Zusammensitzen liesen wir den Abend dann noch im Haus ausklingen und gingen gegen 2 Uhr zu Bett. Schließlich wollten wir ja fitt für die anstehende Wanderung am Samstag sein.
Samstag:
Da als ich aufwachte alle anderen noch schliefen, sprang ich kurz unter die Dusche, zog mich an und machte eine kleine Geocaching-Runde. Leider wollte sich mir die Dose nicht zeigen, aber dafür konnte ich ein paar coole Aufnahmen vom See im Nebel machen.
Wieder zurück im Haus konnte ich die andern erstmal beruhigen, dass ich nicht geklaut wurde und so genossen wir dann unser üppiges Frühstück.
Die Stärkung war auch bitter nötig, da wir eine Wanderung geplant hatten, die es in sich haben sollte: Die Besteigung des Snowy Mountains ... uuuuuuuuuh!!!
Ja, es war eine Wanderung voller Gefahren, böser Monster und reißender Bäche. Deswegen mussten wir uns auch am Fuße des Berges in einer Logbuch eintragen. So würden dann zumindest die Wanderer am nächsten Tag wissen, dass wir verschollen sind, falls wir uns nicht zurückmelden.
Na gut, ganz so krass wars dann auch wieder nicht, aber gerade die letzten eineinhalb Kilometer hatten es echt in sich. Entweder lag es an meiner nicht mehr ganz so fitten Kondition, an unserem sehr zügigem Tempo oder wirklich am Berg selbst, aber
ich war selten so fertig nach einer Bergtour wie an diesem Tag. Zwar hatte ich durchaus schon steilere Stellen auf anderen Wanderungen, aber noch nie eine so lange.
Entsprechend durchgeschwitzt kamen wir dann auch am Gipfel an und ... wurden sofort belohnt. Die Aussicht war sagenhaft und dank des wolkenlosen, strahlend blauen Himmels konnten wir meilenweit sehen. Da merkte ich wieder einmal, was ich bei Städtetouren immer so vermisst habe.
Mit einem Gefühl der Glückseeligkeit genossen wir unsere Mittags-Bagels, bestiegen noch einen alten Feuerturm für einen Rundumblick und ich holte mir - während die anderen sich weiter ausruten - noch den dritten GeoCache, der auf dieser Wanderung versteckt war und wurde nochmal belohnt: mit einer tollen GeoCoin.
Der Abstieg ging dann überraschend flott. Gut, mag evtl. daran gelegen haben, dass ich ca. 70% der Strecke gejoggt bin. Jaaaaaa, total dämlich, ich weiß. Aber es war lustig, zumindest in dem Moment. Weniger lustig war dann der Muskelkater in meinen Oberschenkeln, den ich noch Tage später gut gespürt habe. :P
Wenig überraschend waren wir an diesem Abend dann auch etwas früher im Bett, als am Tag davor und aufgewacht bin ich auch etwas später.
Sonntag:
Programmpunkt heute war - nachdem wir nach wie vor fast schon unverschämt gutes Wetter hatten - eine Kajaktour. Nach kurzer Nachfrage bei der lokalen Bevölkerung wurden wir zum Blue Mountain Lake geschickt an dem es eine Mietstation geben sollte.
In dem kleinen Dörfchen angekommen erwartete uns allerdings erstmal ein Rustikalmarkt, also irgendwelches Holzzeug, ausgestopfte Tiere oder einfach nur Holz. Natürlich schlenderten wir einmal durch die verschiedenen Verkaufsstellen, aber da wir alle nicht so extrem interessiert waren uns jetzt z.B. ein Eichhörnchen mit Cowboyhut und Pistolen zu kaufen - obwohls schon recht knuffig aussah - gingen wir kurze Zeit später zur Mietstation weiter.
Ausgestattet mit drei Kajaks (zwei Zweisitzer und ein Einsitzer) padellten wir los was das Zeug hielt. Dabei merkten wir schnell, dass diese Doppelpaddel die Schultermuskulatur ziemlich fordern und so ein See mangels Strömung extrem blöd zum einfach so dahin treiben ist. Sprich: Kein Padeln - kein Vorwärtskommen.
Hätten wir jetzt mit den Füßen irgendwas machen müssen wären wir auf Grund der gestriegen Anstrengungen wahrscheinlich nicht weit gekommen. Unsere Arm waren aber noch unbelastet und so näherten wir uns irgendwann einer der vielen Inseln, die in dem eher länglichen See zu finden waren.
Eigentlich war es eher ein großer Felsen mit ca. 30 mal 18 Metern, der so 4 Meter aus dem Wasser herausragte. Diese ideale Absprungkante nutzen wir Jungs dann auch für mehrer Sprünge in den immer noch sehr warmen See.
Ansonsten lagen wir einfach noch etwas auf der faulen Haut, ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen und bemerkten wieder einmal was für ein Glück wir hatten hier sein zu können.
Nicht ganz so fertig wie am Samstag kamen wir am Nachmittag dann wieder zurück zu unserer Traumhütte und genehmigten uns erstmal eine DVD bevor es eine leckere Kartoffel-Garnelen-Creme-Suppe gab.
Bei Spiel, Spaß und Musik ging dann irgendwann auch dieser Abend zu Ende und damit fast schon wieder der Urlaub und das wo wir alle noch viel länger hätten bleiben wollen!!!
Montag:
Aber alles Jammern half da nichts und schließlich gab es auch kaum Grund dazu, denn erholsamer, lustiger, enstpannender und abwechslungsreicher hätten zwei, drei Tage woanders kaum sein können. Und schließlich soll man ja auch aufhören, wenns grad am Besten ist! ;)
Dank einigermaßen gutem Straßenverkehrs schaffte ich es auch wieder in sechseinhalb Stunden zurück nach Malvern, wo ich super gerne den Abend mit ein paar Leuten verbracht hätte, da es so alleine doch etwas einsam war. Leider waren aber alle ausgeflogen zum Dolphin-Watching.
Gabs halt doch wieder nur mich, meinen kleinen Fernseher und ein paar DVDs und die Gewissheit: Die nächsten coolen Trips werden sicher nicht lange auf sich warten lassen!!!
Mehr Bilder gibts wie immer in der Gallerie!
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