Endlich, nach gefühlten 7 Monaten, 15 Tagen, 8 Stunden und 46 Minuten - tatsächlich waren es 56 Tage, 5 Stunden und 53 Minuten (oder so ähnlich) - durfte ich Becci wieder in meinen Armen halten! So lange Trennungen sind echt doof und aus irgendeinem Grund haben wir uns das jetzt schon zum zweiten Mal angetan. Um so größer war dann aber natürlich meine Freude, als sie gesund und so munter wie man nach einem 10h Flug nur sein kann, auf mich zu kam ...
Nach ein paar kleinen Verfahrern auf dem Heimweg, die natürlich absolut beabsichtigt waren, da ich Becci die idyllische Gegend zeigen wollte, und einem kurzen Abstecher in meine Wohnung, gings dann gleich Mal zum Burger-Restaurant meines Vertrauens: Ruby Tuesday. Allein beim Gedanken an dieses saftige Fleisch in köstlicher BBQ-Soße mit knusprig fritierten Zwiebelringen und knackigem Speck läuft mir schon wieder das Wasser im Munde zusammen.
Im Folgenden werde ich übrigens immer den Tag dazu schreiben, da der Artikel etwas länger werden dürfte und ihr so besser Übersicht behalten könnt.
Freitag - 29.05.
Am Freitag musste ich zwar Arbeiten, aber zum Mittagessen ging es gemeinsam mit Becci und drei Interns zum Così, lecker Salat essen. Auf dem Heimweg informierte sich Becci bei den zwei anwesenden Mädels auch gleich über die umliegenden Shoppingmöglichkeiten, was mich natürlich auch ganz, ganz dolle freute. :) So konnte ich es kaum erwarten, mich am Samstag auf den Weg zu machen. Das Ziel: Exton, TJ Maxx.
Samstag - 30.05.
Ich muss zugeben, der Laden, bzw. diese Kette ist schon echt grandios und sogar ich fand recht schnell Spaß daran die Kleiderständer nach Schnäppchen zu durchstöbern. OK ... hab ich das jetzt echt gesagt?!? Fast schon unheimlich.
Die Angebote dort sind aber auch zu gut und damit ihr eine grobe Vorstellung davon bekommt: Ein Polo-Shirt, dass in Deutschland ca. 120€ kosten würde, gibt es hier in Outlet-Stores für ca. 50$, bei TJ Maxx für 15$!!! Natürlich gibt es nicht alles, man muss halt einfach rumschaun. Aber nach ca. zwei Stunden war ich um ein paar DKNY T-Shirts, ne Tommy Hilfiger Hose und noch zwei Kleinigkeiten reicher und gerade mal 86$ ärmer ... na, neidisch?!? :D
Becci fand das zwar nicht so lustig, da sie für weniger eingekauft hatte und deshalb nochmal als Tipp an alle Männer da draußen: "Frauen finden es ganz toll, wenn ihr mit ihnen shoppen geht (natürlich ohne quängeln, gelangweilt schaun, auf die Uhr kucken, doofe Kommentare abgeben, nicht bezahlen wollen, usw.) - aber findet niemals mehr Sachen als sie!!!" ;)
Nach zwei weiteren Läden genossen wir das tolle Wetter noch bei einer Runde geocachen - was mich erneut daran erinnert, dass ich es noch immer nicht geschrieben habe was es damit auf sich hat. Ganz kurz gesagt ist es "Schatzsuche mit GPS-Gerät im Stil einer Schnitzeljagd und am Ende findet man eine Tupper-Dose". Klingt jetzt natürlich total bescheuert und mag es auch durchaus manchmal sein, aber wichtig ist, dass es uns beiden Spaß macht und es ne super Freizeitbeschäftigung ist.
Sonntag - 31.05.
Nach einer Nacht voller süßer Träume von günstigen Klamotten, beschlossen wir am Sonntag uns eeeeendlich mal Philadelphia anzuschaun. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zwar so ziemlich überall war ... nur eben nicht in der am nähesten gelegenen Stadt. In den ganzen sechs Monaten meines Praktikums vor drei Jahren hat sich die Gelegenheit einfach nie ergeben. Wie auch immer, dem wollten wir nun endlich Abhilfe schaffen und machten uns bei schönem Wetter auf, auch dieses Fleckchen etwas zu erkunden.
Leider war es mehr oder weniger ein Reinfall. Ich schiebe es jetzt mal darauf, dass wir uns höchstwahrscheinlich zu schlecht vorbereitet hatten, aber auch sonst hatten wir kein so richtiges Glück. Für die Parkuhren hatten wir zu wenige Quarters, was uns nur gut 30 Minuten für ein paar Fotos am Art Museum und der Rocky Statue gab. Dann wollten wir ne Kleinigkeit essen und sind ca. 45 Minuten auf der Suche nach nem dämlichen Fast-Food-Place umhergeirrt. Sonst gibts die ja echt an jeder Ecke, warum nicht hier?!? Nachdem wir irgendwann so pissed waren, Hunger und Durst hatten, Stellen von Phili gesehen hatten, die wir lieber wieder vergessen würden, wollten wir nur noch raus.
Wie gesagt, ich schiebe es auf unsere schlechte Vorbereitung und werde versuchen in einer größeren Gruppe, mit Leuten die nen Plan haben, einen erneuten Versuch zu starten, denn ich bin mir sicher, dass er es wert ist. Dieser erste Eindruck war aber eher enttäuschend gewesen.
Montag bis Mittwoch - 01.06. bis 03.06.
Durch mein neues Projekt war ich leider besonders stark mit Arbeit eingedeckt, so dass ich immer erst recht spät nach Hause kam. Damit Becci aber nicht den ganzen Tag allein, am Pool, mit einer erfrischenden Cola und nem guten Buch verbringen muss, habe ich sie immer brav zum Mittagessen entführt. Mal mit Kollegen aus meiner Abteilung zum China Grill, mal alleine. Nachmittags durfte sie dann sogar shoppen gehen. :) Die Abende verbrachten wir dann entweder gemütlich daheim oder machten lecker BBQ bei Freunden.
Donnerstag - 04.06.
Da es aber doof ist, nur auf der Arbeit rumzusitzen, habe ich mir den Donnerstag und Freitag spontan frei genommen. Leider wohl etwas zu spontan, da das Wetter nicht ganz mitbekommen hat, dass wir eigentlich Sonnenschein bestellt hatten.
Naja, glücklicherweise kann man auch bei Regen ein paar Dinge machen ... genau, shoppen zum Beispiel. Da auch ich schon länger mal in den Philadelph Premium Outlet fahren wollte, machten wir uns am frühen Mittag auf, ein paar weitere Läden unsicher zu machen.
Auch hier waren die Preise einfach nur zum lieb haben - zwar nicht ganz so extrem wie bei TJ Maxx - aber noch Welten unterhalb denen in Deutschland. Fazit: Die Anzahl der Einkaufstaschen vergrößerte sich von Minute zu Minute und dieses Mal beherzigte ich auch meinen eigenen Rat und ließ Becci den Vortritt (nicht, dass es heißt ich würde noch Shopping-Geil werden).
Sehr zufrieden beendeten wir damit unsere Shoppingtouren für die Zeit dieses Besuchs, die in der Tat sehr erfolgreich und Dank des heraufgesetzen Zoll-Freibetrags von 430€ sogar legal waren.
Freitag - 05.06.
Da das Wetter auch am Freitag leider immer noch nichts anders tat außer zu regnen, versuchten wir erst gar nicht raus zu gehn. Außerdem ist so ein gemütlicher und fauler Tag zwischendurch auch mal erlaubt und durchaus wichtig!
So nutzten wir die Zeit, um unsere Karrieren zu planen, ein paar Häuser auszusuchen, zwischen den verschiedensten Einrichtungsgegenständen auszuwählen, tausende Muster für Sitzbezüge, Tappeten oder Fliesen zu begutachten und uns auch sonst alle Wünsche zu erfüllen. Wie, und das alles an einem Tag?!? Klar, ist ganz einfach mit dem neuesten Spiel aus der Sims-Reihe: Sims 3. Ein Spiel für jung und alt, Frau und Mann, Beccis und Benes. :P
Zwischendurch planten wir dann noch unser Wochenende, schließlich stand ja mein Geburtstag an und New York musste unbedingt noch sein!!!
Samstag - 06.06.
Zwar waren wir schon ein paar Mal in New York gewesen, aber noch gibt es einiges was wir noch nicht entdeckt haben. Wenn ich von New York rede, dann meine ich übrigens (leider) eher Manhattan, in die anderen Stadtteile haben wir uns bisher noch nicht vorgewagt.
Nachdem wir unser Gepäck im Hostel abgestellt hatten, fuhren wir in den Süden, um erstmal eine kleine Runde zu laufen und nichts ist besser, als dem planlosen Umherlaufen entgegenzuwirken, als ein paar - richtig - GeoCaches! So entdeckten wir super schöne Parks, an denen wir nie vorbeigekommen wären oder liefen von Pier 17 an der Westseite Manhattans nach Norden, was ich jedem nur empfehlen kann, da die Promenade direkt am Hudson River entlang führt und wirklich super schön aufgemacht ist.
So verbrachten wir einen tollen Tag, nur wurden wir von dem ganzen Herumlaufen doch sehr hungrig. Da wir in der Nacht noch auf eine etwas teurere Roof-Top-Bar (eine Bar auf dem Dach eines Hochhauses) gehen wollten, beschlossen wir nicht groß essen zu gehen. Ein Salat bei Cosi sollte reichen. Ja, die gibts auch in New York, allerdings ist es eine sau dämliche Idee am Wochenende im Financial District danach zu suchen. Wir haben ich weiß nicht mehr wie viele Leute gefragt, keiner wusste wo einer war und als wir dann endlich einen gefunden hatten, war er natürlich zu, weil Wochenende war. So wie fast jeder andere Ort der Essen anbot auch geschlossen hatte. Naja, am Ground Zero haben wir uns dann halt wieder bei dem üblichen Verdächtigen (Big M) was reingezogen. Blöd gelaufen.
Dafür ging es danach - ebenfalls das erste Mal für uns - zur Brooklyn Bridge. Inzwischen war es Nacht geworden und so konnten wir die Skyline Manhattans im Glanz der Lichter bewundern. Besondere Vorsicht ist übrigens vor den Fahrradfahrern dort geboten!!! Die vielleicht 4m breite Fußgängerbrücke ist zur Hälfte auch Fahrradweg, woran sich natürlich kaum einer hält und es schon leicht unverantwortlich ist mit gut 40 Sachen da entlang zu brettern. Und das noch bei Nacht und ohne Licht. Aber gute Bilder sind (fast) jede Gefahr wert ... :D
Wie geplant wollten wir den Abend dann in einer Roof-Top-Bar, dem "230 fifth", wo ich auch schon mit Nina und ihrer Freundin war, ausklingen lassen. Das erste Problem: Ich war mir nicht mehr ganz sicher auf welcher Höhe die Bar war. Fifth Avenue ist klar, aber wo ist die Nummer 230??? So stiegen wir mal bei der 42nd Street aus der U-Bahn und entdeckten die Hausnummer 550. Da wir als tolle Deutsche solche kleinen Entfernungen natürlich laufen, ist logisch. Allerdings sind 16 Blocks doch schon recht lange, vor allem nach so einem Tag. Gegen 23 Uhr kamen wir dann an der 26th Street an, nur um zu sehen - und das war das zweite Problem - dass heute Motto-Abend war. Mit dem für uns etwas ungünstigen Titel: "Dressed Up - not dressed down!" Als wir die andern Jungs und Mädels sahen, probierten wir erst gar nicht rein zu kommen, sondern beschlossen direkt zum Hostel zu fahren, schließlich wollten wir am nächsten Morgen ja auch wieder früh raus.
Nach einem weiteren, strammen Fußmarsch konnten wir so auf ca. 20 zurückgelegte Kilometer zurückschauen und uns beiden war klar, dass der morgige Tag entspannter werden würde!
Lustigerweise hatten wir in unserem Hostel auch die Möglichkeit aufs Dach zu gehen, wo ein paar Sofas rumstanden und so machten wir es uns eben dort gemütlich, gaben an Stelle von 40$ (für zwei Bier und ne Portion Chicken Wings) nur 1$ aus (für eine Dose Sprite) und ließen so meinen Geburtstag in aller Ruhe ausklingen.
Sonntag - 07.06.
Eine weitere Tour, die ich schon seit längerem mal machen wollte, führte uns auf Liberty Island und Ellis Island. Die Insel auf der die Freiheitsstatue steht und die Insel auf der früher die ganzen Immigranten ankamen. Hat schon was auf diesen geschichtsträchtigen Orten umherzuwandern, die Bilder von damals zu sehen, bzw. sich vorzustellen wie viele Millionen Menschen voller Hoffnung dieses Symbol schon erblickt haben, als sie die neue Welt erreichten.
Zum Mittagessen konnten wir glücklicherweise doch noch den Salat genießen, den wir schon seit so langer Zeit ersehnt hatten und vor allem das Steinofenbrot, das einfach unschlagbar ist. Così sollte echt auch in Deutschland Filialen aufmachen ... ich wäre Stammkunde!
Danach trafen wir uns in einer Bar im Künstlerviertel Soho mit Richard, dem Mann meiner Cousine, der geschäftlich in New York war. War ein lustiges Revival, denn vor drei Jahren - als Becci und ich das erste Mal hier waren - haben wir uns auch schon mit ihm getroffen.
Gemeinsam verbrachten wir dann noch ein paar Stunden, genossen das herrliche Wetter, die Atmosphäre, einfach alles was diese Stadt so zu bieten hat. Nur mit Laufen hielten wir uns etwas zurück, davon hatten wir am Tag zuvor wirklich genug. Netterweise fuhr uns Richard dann noch zu unserem Auto, das außerhalb, in Jersey City parkte. So sparten wir uns das U-Bahngefahre, merkten aber auch, dass New York nicht wirklich die angenehmste Stadt zum Autofahren ist. :)
Nach einem Telefonanruf von einem weiteren Geburtstagskind (einem Intern), beschlossen wir den Abend bei einem BBQ in netter Runde ausklingen zu lassen. So ging auch dieses Wochenende rund um meinen 29. Geburtstag irgendwann zu Ende.
Mehr Bilder vom New York Wochenende gibts übrigens hier in der Gallerie!
Montag bis Mittwoch - 08.06. bis 10.06.
Wir haben geshoppt, wir haben Sight-Seeing gemacht, wir hatten BBQs, RoadTrips und viele andere lustige Dinge. Die letzten drei Tage haben wir deshalb etwas ruhiger angehen lassen und für uns genutzt ...
... bis es dann am Mittwoch doch wieder Abschied nehmen hieß, der mir dieses Mal besonders schwer gefallen ist. Aber auf unsere gemeinsame Zukunft, wenn ich wieder zurück bin, freue ich mich natürlich um so mehr und dann ist es vorerst auch erst Mal vorbei mit meinen Auslandsaufenthalten.
So ganz alleine ist halt doch alles irgendwie doof!!!
Freitag, 29. Mai 2009
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3 Kommentare:
Hört sich nach einem coolen Trip an.
Ich war mal mit meinen Eltern in meiner Delegation in NYC unterwegs und wollte unbedingt in ein deutsches Restaurant. Nach ca. 90min Marsch fanden wir dann auch heraus, dass dieses zu hatte :-)
Dass Du Phili noch nicht gesehen hast, schockt mich ja scho a weng. Aber ehrlich gesagt - ich war zweimal dort und fands auch immer eher langweilig als spannend.
NYC find ich immer wieder schön hinzufahren, aber auch gerne wieder hinauszufahren....
Dat nächste Mal fragste mich, wo du in Philadelphia gut essen gehen kannst und wie du das Parkplatzproblem umgehst :).. immer diese unvorbereiteten Touristen.. tststs ;)
Werde ich tun! :)
Wobei wir gar nicht nach einem "guten" Restaurant gesucht haben, sondern nur nach irgendwas, das wir uns reinziehn konnten ... für Abend war dann lecker Essen eingeplant gewesen.
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