Mittwoch, 13. Mai 2009

Französischer Abend

Die Interns, mit denen ich ja doch meistens unterwegs sind, bestehen natürlich nicht nur aus Deutschen. Wir sind sogar ein recht multi-kultureller Haufen aus Indern, Holländern, Franzosen, Türken, Chinesen, Amis oder Schweizern. Einer dieser Franzosen ist ein ... ich sage mal "lustiges, konfuses Kerlchen". :) Der seine Internzeit hier auf doch etwas andere Weise durchzieht als der Rest. Z.B. spricht er wildfremde Leute übers Internet auf einem Portal namens CouchSurfing an. Hier kann man Leute suchen, die einen bei sich kostenlos übernachten lassen. Eigentlich ne ziemlich coole Idee, so kommt man kostengünstig rum und lernt neue Leute kennen.

Heute hat er mich dann auf der Arbeit angeschrieben, ob ich nicht Lust auf Seafood-Buffet hätte und danach noch nen Film in einem Independet-Kino in Phili. Zusammen mit noch einem anderen Intern. Da ich noch nichts vor hatte und ohnehin schon lange mal wieder etwas in diese Richtung essen wollte, habe ich zugesagt.

So fuhren wir also zu dritt nach Manayunk, eine wirklich hübsche Kleinstadt gar nicht weit entfernt. Mit tollen Restaurants, Kneipen und einer Brauerei. Letztere haben wir besucht und da wurde schon das erste Versprechen unseres französischen Freundes gebrochen, es gab nämlich gar kein Seafood All-you-can-eat. Zwar gibt es Dienstag Krebse All-you-can-eat für 22$, aber heute war Mittwoch und außerdem wäre mir das für nur Krebse fast zu teuer. So gabs dann halt doch nen Salat, der aber ausgesprochen lecker war. Innen drin (wir saßen zunächst draußen an einem Fluß) ist neben einem großen Saal auch noch eine Sushi-Bar, wo wir uns zum Abschluss noch eine Role bestellt haben.

Danach gings also nach Phili, ins Kino. Ich bin ja - muss ich zugeben - eher der Kommerzfan, sprich ich stehe vor allem auf Blockbuster. Aber ich war offen für ein Independent Movie und der Film über eine Rockband hörte sich zunächst mal nicht schlecht an. Zumindest die Musik hätte gut sein müssen. Letztendlich stellte es sich dann als Dokumentarfilm über die kanadische Heavy-Metal Band "Anvil" heraus, die zwar viele Größen beeinflusst, aber es selbst nie zu etwas richtig Großem gebracht hat: Anvil! The Story of Anvil. Hier findet ihr übrigens den Trailer.
Laut ein paar Kritiken, die ich mir im Anschluss durchgelesen habe, sollte es einer der besten Rock'n'Roll-Dokumentarfilme sein und total super?!? Gut, er war an sich nicht schlecht, nicht das was ich erwartet hatte, aber durchaus bewegend und leider auch irgendwie traurig. Ich hätte ihn jetzt zwar nicht unbedingt sehen müssen, aber es war auch kein rausgeschmissenes Geld.
Tobias, der andere Intern, war hingegen schon leicht genervt und wir haben rumgewitzelt, dass der legendäre Abend, der uns versprochen wurde, in eine doch etwas andere Richtung abgedriftet war.

Zu allem Überfluss hatten wir bei der Heimfahrt dann auch noch Stau, da hier in Amerika meistens nachts an den Straßen gearbeitet wird. Somit konnte Yulien auch sein letztes Versprechen "vor Mitternacht wieder zurück zu sein", nicht wahr machen.

Und was lernen wir daraus: Ein Abend kann geplant werden, aber es kommt doch meist anders. Independent-Filme sind nicht unbedingt mein Geschmack. Egal was man macht und wie es läuft, man sollte immer Spaß haben, denn mit Humor gestaltet sich alles einfacher! :)))


Fotos: Wikipedia, Flickr, Wikipedia

1 Kommentar:

Marc Holger Uhlmann hat gesagt…

hi bene,
couchsurfin ist echt ne tolle Sache. Ein Kumpel von mir in Boston, hatte bestimmt einmal in der Woche Leute aus sonstwo bei sich zu Hause. Meistens waren die auch ziemlich cool - naja manche hätte ich nachts nicht gerne in meiner Wohnung gehabt - aber no risk....