Die Abschiedsparty war vorbei, viele neue Freunde habe ich zum Abschied gedrückt und nun war es an der Zeit mich erneut von diesem grandiosem Land zu verabschieden. Gemeinsam mit Becci beschloss ich daher die letzten Tage in der Stadt der Städte zu verbringen: New York!
Unsere Pläne waren dieses Mal recht bescheiden: Einfach relaxxen, das New Yorker leben genießen und es uns gut gehen lassen. Bloß keinen Touri-Stress mehr, davon hatten wir bei unseren letzten Besuchen bereits genug.
Dank Becci waren wir aber dennoch bestens vorbereitet die vier geplanten Tage nicht nur zu vergammeln. New York ist ja bekannt für seine Broadway-Shows oder auch diverse Morning-Shows. Und nach etwas Internet-Recherche machte sie eine geniale Entdeckung. Punkt 1: So gut wie alle Morning- oder auch Late-Night-Shows sind kostenlos. Man muss sich lediglich anmelden, manchmal an einer Lotterie teilnehmen und dann halt Glück haben. Punkt 2: Für fast alle Musical gibt es entweder extrem vergünstigte Studententickets, Rush-Tickets (sowas wie Last-Minute-Tickets) oder auch wieder ne tägliche Ticket-Lotterie. Das Geniale: Die Tickets kosten statt den sonst üblichen 120$ tatsächlich nur 25$ und befinden sich auch noch in den vordersten Reihen!
Mit diesen Informationen versehen haben wir uns fest vorgenommen zumindest eine Show und ein Musical zu sehen, wenn wir ganz viel Glück hatten ja evtl. sogar zwei. Wie hatten wir uns nur getäuscht ...
Auf Grund der Länge der einzelnen Tage, habe ich dieses Mal die Artikel gesplittet, sonst wäre es zu lange geworden. Hier also die Erlebnisse unserer NewYork-Abschlusswoche: Tag 1: Montag, 16.11. Tag 2: Dienstag, 17.11. Tag 3: Mittwoch, 18.11. Tag 4: Donnerstag, 19.11.
Eines aber schonmal vorneweg: It was ... it still is ... and it will be my all time favourite city!!!
Dem aufmerksamen Leser wird sicherlich nicht entgangen sein, dass eine Aktivität bisher noch komplett gefehlt hat. Richtig, bisher waren wir noch überhaupt nicht shoppen!?! Nun, das lag hauptsächlich daran, dass wir uns schon ausgiebig in diversen Outlet-Stores, Malls und anderen Läden eingedeckt hatten und unsere Koffer ohnehin schon überfüllt waren. Außerdem ist New York nicht gerade der günstigste Ort um einzukaufen. Aber Frauen können trotzdem immer in Kaufhäuser gehen, darum stand heute noch gaaaanz wichtig Century 21 an!
Zuvor wollten wir aber noch unbedingt eine Runde durch den Central Park laufen, den wir bis dahin auch noch nicht besucht hatten. Leider war das Wetter nicht mehr so berauschend, so dass wir unsere Runde vorzeitig abbrachen. November ist dann wohl doch nicht mehr die Zeit, sich in die Sonne auf die Wiesen zu setzen.
So führte uns der Weg wie geplant in einen der größten Wühltische, die ich bisher gesehen hatte, wo ich brav meinen üblichen Job verrichtete: Becci mit Rat und Tragen zur Seite zu stehen! :)
Gegen 15 Uhr verließen wir dann aber auch diese, unsere letzte Station und machten uns - mit Umweg über das Hostel, um unsere Koffer zu holen - auf die Rückreise. Inzwischen hatte es auch ziemlich stark begonnen zu regnen, aber das konnte die Stimmung in keinster Weise mindern. Schließlich hatten wir grandiose Tage erlebt, prall gefüllt mit Dingen, die wir uns noch eine Woche vorher nichtmal hätten träumen lassen.
Auch nach über 15 Besuchen begeistert mich diese Stadt jedes Mal aufs Neue und es gibt noch immer so viel zu entdecken. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, was hoffentlich nicht all zu lange dauern wird!
Mit Tag drei wollten wir den Hattrick der Musical-Besuche komplettieren. Aber nicht nur mit irgendeinem, sondern mit einem langen Wunsch von mir: Wicked! Eines der Musical, die ich neben Lion King, was ich ja mit meiner Mum im September gesehen hatte, noch unbedingt erleben wollte ... und warum nicht gleich am Broadway.
Bei Wicked gab es allerdings im Vergleich zu den anderen beiden Musicals keine Studenten- oder Rush-Tickets. Hier mussten wir an einer Lotterieziehung teilnehmen. Um 11:30 Uhr fanden wir uns also ein und drückten uns die Daumen. Ein Name nach dem anderen wurde gezogen. Die Glückliche-Gewinner-Schlange wurde länger, die übriggebliebenen Lotterieteilnehmer weniger. Und weniger. Nach sich endlos lange anfühlenden 7,36 Minuten hieß es dann aber doch noch "and the last tickets go to Benedikt"! YEAH!!! :) Wir hatten es wieder geschafft: 14 Uhr Vorstellung, Wicked, für nur zwei mal 26$.
Zur Belohnung gabs erstmal nen leckerech Cosi-Cobb-Salad und die gedankliche Einstimmung auf Fantasy im "Land of Oz" mittels Baby-Karöttchens! :) Habe ich schonmal erwähnt wie super gut dieser Salat schmeckt und erst das Brot im Cosí. Yummy!
Voller Vorfreude ging es an Tag 3 nun wirklich zu Wicked! Die Plätze waren mit Reihe 2 wieder unglaublich gut - nur zum Vergleich, die Leute um uns herum mussten dafür gut 100$ mehr löhnen. Schon der Vorhang und das was wir von der Bühne sahen versprach einiges ... und wir wurden nicht enttäuscht. Die Show war einfach nur der Hammer, genau so wie ich mir ein Musical vorstelle: Kreative und aufwändige Kostüme, ein extrem detailiertes Bühnenbild, mitreisende Songs, eine super Story, perfekte Tanzchoreographie ... in zwei Wörtern: Wicked Sick (frei übersetzt: Abefahren krass gut)!!!
Überzeugt euch selbst:
Auf meiner Musical-Skala, die ich hier schonmal aufgeführt hatte, bekommt somit der vorherige erste Platz "Lion King" Gesellschaft und teilt ihn sich ab sofort mit dem Hexen-Musical aus dem Land von Oz.
Da wir noch immer etwas erledigt vom Vortag waren und heute Nacht noch etwas besonderes anstand, fuhren wir wieder zurück zum Hostel und relaxxten ein wenig. Nicht jedoch ohne auch an diesem Tag noch ein paar Caches mitzunehmen ... versteht sich ja quasi von selbst.
Nach einer Runde dösen - und etwas Überzeugungsarbeit, gell Becci ;) - machten wir uns hübsch, denn ein Ereignis stand an, dass nicht viele in ihrem Leben erfahren dürfen: Geburstag in New York! Und in den hieß es natürlich gebührend hineinzufeiern.
So machten wir uns auf den Weg in einer der coolsten Bars, die in hier kenne: Die Rooftop Bar 230 5th. Im Gegensatz zu letztem Mal waren wir auch nicht underdressed und kamen ohne Probleme rein. Über den Dächern von New York kuschelten wir uns in die berühmten roten Kapuzenmäntel, ließen uns vom Ausblick verzaubern und genossen 12$ Cocktails (siehe Bild), die mit zwei Schluck leer waren.
Um Mitternacht hieß es dann für Becci vor romantischer Kulisse: "Happy Birthday, mein Schatz!" Da es aber doch etwas kühl wurde, machten wir es uns im nicht weniger stylisch eingerichteten Innenbereich gemütlich, wo wir uns - ab und zu darf man sich ja was gönnen - die besten Chicken Wings der Welt bestellten.
Ja, so kann man das Leben wirklich genießen! Höchstwahrscheinlich bleibt dieses Reinfeiern in den X-ten Geburtstag von Becci einmalig mit Sicherheit aber unvergesslich!
Vom Erfolg des Vortages gestärkt, beschlossen wir unser Glück erneut auf die Probe zu stellen und es bei einer der vielen Live-Morningshows zu versuchen. Der einzige Nachteil an "Live" und "Morning" ist, dass dies auch bedeutete früh aufzustehen - warum machen die nicht auch mal Studenten-Morning-Shows gegen 11 Uhr?!?
Egal, laut unseren Infos hatten wir zwei Shows zur Auswahl, also auf zur ersten. Nach ein paar Mal umsteigen mit der U-Bahn standen wir vor dem Studio-Gebäude, bzw. dem wo die Show bis vor ein paar Wochen noch lief. Inzwischen war sie abgesetzt - welcome to the show biz - also auf zur Alternative: Regis & Kelly. Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die sich die beiden mal live anschaun wollten, aber immerhin gab es sie noch. Also reihten wir uns in die Schlange der Wartenden ein ... und es sollte nicht langweilig werden.
Zunächst jedoch ein paar Worte zum Ablauf: Für jeden Tag konnte man sich im Internet anmelden. Die Warteliste war allerdings recht lange und deswegen für uns nicht in Frage gekommen. Aber meistens bleiben ein paar Plätze frei (wegen Absagen oder aus anderen Gründen). Diese werden dann mit "Leuten von der Straße" - also uns - aufgefüllt, damit immer alle Zuschauerplätze belegt sind. Becci und ich gehörten tatsächlich zu den Glücklichen, die zwei der ca. 20 rausgegebenen Standby-Tickets ergatterten.
Warum aber war die eineinhalbstündige Warterei um 6:30 Uhr morgens bei noch nicht ganz so angenehmen Temperaturen so lustig? Das lag an einer ganz bestimmten Person, die ebenfalls wartete: Weiblich, Ende 40, etwas kleiner und dicklich, New Yorkerin und eine Labertasche erster Güte. Die Frau war einfach unglaublich. Jedem, der sich auch nur in ihre Nähe begab wurde erstmal die Lebensgeschichte oder irgendwelche anderen verrückten Stories reingedrückt. Und das krasseste war, dass sie nicht aufhörte! Als wir im Studio waren ging es weiter. Ständig versuchte sie die beiden Moderatoren anzuquatschen und mit Fragen zu löchern, z.B. ob die beiden Söhne von Regis ihre Prüfungen bestanden hätten. Woher auch immer sie diese Infos hatte. Teilweise sogar während der Live-Übertragung. Damn, war vor allem Regis irgendwann pissed! :) Nach einiger Zeit begann sie total begeistert darauf hinzuweisen, dass ihr Vater den Vater von Regis kannte und wie toll das doch sei. Blöd nur, dass der Vater von Regis jemand anderes wahr. Kurz, die Frau war der fast noch bessere Unterhaltungsfaktor als die Show selbst.
Zumindest bis zu dem Moment als der erste Gast ins Studio kam - kein Geringerer als Keanu Reeves. Jepp, der Matrix-Star höchst persönlich und nur einen Meter von mir entfernt. Ich hätte ja bisher gesagt, dass mich "Stars" eher kalt lassen. Sind ja auch nur Menschen und das was sie gut können ist halt etwas unterhaltsamer, als das was z.B. ich gut kann. Aber als Keanu das Studio betrat war das schon ein geiles Gefühl! :) Gelabert wurde dann über ihn und seinen neuen Film. Das alles zu erzählen ist höchstwahrscheinlich uninteressant und würde auch zu lange dauern.
Wen es aber dennoch interessiert, hier ist der Mitschnitt:
Es lohnt sich übrigens in jedem Fall zu Minute 3:40 zu springen und einen Blick nach rechts unten zu werfen!!! :)
Für Becci und mich war es nicht nur cool, mal wirklich in einer Live-Show im Zuschauerraum zu sitzen, sondern vor allem mitzukriegen was da drum herum alles passiert: Wie die Werbepausen genutzt werden, wie viele Leute da im "Hintergrund" mitwirken und ständig rumwuseln, usw. Am Auffälligsten war mit Sicherheit der Produktionschef oder wie das heißt. Auf jeden Fall der Typ, der den ganzen Ablauf vorrantreibt, Witze spontan aufschreibt und alles am laufen hält. Ein verrückter Job und ein noch verrückterer Kerl. Im Anschluss wurde dann gleich noch ein Teil der Weihnachtsshow aufgezeichnet ... jaja, das berühmte Live-Fernsehen. Wir kamen also in den vollen Genuss der Fernsehunterhaltung.
Eigentlich hatten wir jetzt schon unser vorgenommenes Mindestpensum mit einem Musical und einer Show erreicht, aber warum aufhören, wenns grad so gut läuft. Das dachten auch wir uns und machten uns gegen 11 Uhr auf zum Studio von David Letterman. Was soll ich groß sagen. Eingeschrieben für die Lotterie, 2h später kam der Anruf wir hätten gewonnen. Nach Regis & Kelly, jetzt also auch noch der König der Late-Night-Shows - die im Übrigen von 16:30-17:30 aufgezeichnet wird.
Dem aber nicht genug, schließlich liefen Dienstag ja auch wieder alle Musicals regulär und warum es nicht auch hier nochmal versuchen. Da wir durch die Late-Show zeitmäßig etwas eingeschränkt waren, versuchten wir unser Glück bei Burn the Floor. Eher eine Tanzshow, als ein Musical. Aber für uns Tänzer genau richtig. Also, an die Kasse gegangen und auch hier ... ein paar Minuten später hatten wir für die 19 Uhr Vorstellung zwei Tickets in der erste Reihe auf dem Balkon für je 26,50$!!! YEAH!
Irgendwie war der Zeitplan dann doch straffer als geplant, aber die Entschädigung ließ nicht lange auf sich warten. Nach Regies & Kelly am morgen hieß der Host der nächsten Show tatsächlich David Letterman!!! Schon während wir auf den Einlass ins Aufnahmestudio warteten wurden wir von Studenten heiß gemacht und stimmungsmäßig vorbereitet. So verging die Wartezeit entsprechend flott und wir konnten uns bald auf unseren Plätzen in der vierten Reihe mit perfekter Sicht auf das Geschehen niederlassen. Bevor die Aufnahme los ging gab es nochmal ein kleines Vorprogramm um das Publikum noch mehr in gute Laune zu versetzen ... jepp, hat geklappt! ;)
Wie üblich kam erst mal der "Monolog"-Part (auf YouTube findet ihr wie immer die Aufzeichnung: Teil 1 und Teil 2) bevor dann die heutigen Gäste empfangen wurde. Nach Keanu Reeves am Morgen sahen wir uns am Nachmittag keiner Geringeren als Penélope Cruz gegenüber. Zwei Mega-Stars an einem Tag - unglaublich!
Auch ihr Auftritt wurde dank YouTube in der Ewigkeit des Internets festgehalten:
Als zweiter Gast kam - sehr cool - der jüngste Poker-Weltmeister aller Zeiten. Kurz vorher war ja das - nebenbei bemerkt sehr spannende und echt geniale - Finale der World Series of Pokerund hier räumte Joe Cada mit seinen 21 Jahren sagenhafte $8.547.042 ab!
Immer noch hin und weg von dem was wir gerade erlebt hatten, verließen wir nach einer guten Stunde das Studio ... zurück auf die Straßen New Yorks. Da wir bis zum nächsten Highlight gerade mal eine Stunde Zeit hatten, genehmigten wir uns bei McDonalds ein schnelles Abendessen. Den Endorphinen, die immer noch in rauen Mengen in unserem Blut zirkulierten, ist es wohl zu verdanken, dass wir dabei ein paar lustige Fotofunktionen auf meiner neuen Digicam ausprobierten. Hier eine kleine Kostprobe.
Pünktlich um 18:30 Uhr machten wir uns dann auf zum krönenden Abschluss des Tages und dem zweiten Musical unseres New York Trips: Burn the Floor. Und der Funke sprang in der Tat sofort über. Bei mitreisenden Tänzen, tollen Choreographien und Anblicken, die sowohl das weibliche als auch das männliche Herz höher schlagen ließen, verging die Zeit wie im Flug.
Mit der Vorführung war es aber dann noch nicht mal zu Ende. Schon wieder nahm uns das Glück an der Hand, denn an diesem Tag gab es nach der Show noch eine Fragerunde, bei der sich Interessierte mit den Stars unterhalten und einige interessante Details erfahren konnten. So war unter den Tänzern, die fast ausnahmslos irgenwelche internationale Titel innehatten, z.B. auch ein Deutscher.
Voller neuer Erinnerungen an die Erlebnisse eines genialen Tages machten wir uns dann auf den Weg zurück in unsere Bleibe, wo wir den Abend noch bei einem Bierchen ausklingen ließen ... immer noch am zweifeln, ob wir das wirklich alles erlebt hatten ... an nur einem Tag!!!
Am Nachmittag kamen wir nach der üblichen Autofahr-T(ort)our, PATH-Odyssee und U-Bahn-Verwirrung dann in unserem Youth-Hostel an. Die Zimmer waren wie üblich im typischen New-York-Stil recht klein, dafür hatten wir sogar unser eigenes Bad mit Dusche. Wobei es wirklich faszinierend war, wie man auf ca. 2qm sowohl Klo, Waschbecken und Duschkabine unterbringen kann.
Nachdem wir unsere Koffer im Hostel abgestellt hatten, ging es aber sofort zurück in die City, wir hatten schließlich einen Plan. Dummerweise ist Montag quasi der Musical-Ruhetag. Aber ein paar gab es laut unserer Liste trotzdem. Allerdings waren wir schon recht spät dran, dennoch wollten wir unser Glück versuchen und fragten im Theater wo Chicago aufgeführt wird einfach mal nach, ob sie nicht zufällig noch ein Paar Studententickets hätten. Gefühlte 13,7 Sekunden später standen wir auf der Straße, 63$ ärmer, aber dafür 2 Tickets in der zweiten Reihe reicher. Wahsinn!!! Das ging ja auf jeden Fall schon mal ziemlich gut los.
Die Zeit bis zur Vorstellung um 20 Uhr verbrachten wir noch mit einem kleinen Abendsnack und etwas GeoCachen, das uns wieder einmal an tolle Plätze, die wir bisher noch nicht entdeckt hatten, brachte: Schöne, kleine "Innenhöfe" zwischen den Wolkenkratzern und perfekt für ein paar Fotos oder um zu chillen.
Dann ging es zu Beccis erstem Broadway-Musical, zurück in die 20er Jahre Chicagos. Die Story fand ich eher nebensächlich, aber die Atmosphäre mit den Tänzen und Gesang war toll. Ich würde es allerdings als eher klassisches Musical beschreiben. Für meinen Geschmack braucht ein Über-Musical ausgefallene Kostüme und ne mega Performance. Dennoch, zur Einstimmung in das was uns die nächsten Tage noch erwarten sollte war es perfekt!
Beim Heimlaufen - und weil wir schonmal in der Gegend waren - liefen wir noch am Time Square vorbei, der ja mittlerweile richtig viele Gelegenheiten bietet sich hinzusetzen, sich von den Leuchttafeln verzaubern zu lassen oder einfach nur ein paar schöne Paar-Fotos zu schießen. Gut, dass ich mir vorher ein paar praktische Tripods für meine Digicam zugelegt hatte.
Ich wollte es lange nicht wahr haben, aber letzen Endes war es unvermeidlich. Mein toller, kleiner, süßer Fernseher musste gehen. Im Gegensatz zu mir verließ er aber nicht das Land, sondern wechselte lediglich den Besitzer. So nutze ich nun die Gelegenheit zurückzublicken - hinter uns liegen immerhin viereinhalb wunderschöne Monate in denen wir jede Menge Spaß hatten!
Am intensivsten waren mit Sicherheit die zahllosen MarioKart-Sessions: So oft hast du mich jubelnd auf Platz 1 durchs Ziel düsen sehen, manchmal aber auch mit einer Träne in den Augen und einem blauen Panzer auf dem Schädel hinter anderen her fahrend. Letzteres lies ich natürlich nicht lange auf mir sitzen. und revanchierte mich in der nächsten Runde.
Zudem beschertest du mir den tollsten Einstieg ins HD-Fernsehen, den ich mir hätte wünschen können. Mit deiner eingabauten Soundanlage und deinen absolut heißen Maßen von 55' hast du mich bei jeder BlueRay erneut verzaubert.
Du hast mir immer ware Größe gezeigt und ich werde dir zurück in Erlangen einen würdigen kleinen Bruder beschaffen, der mich hoffentlich genauso begeistern und unterhalten wird wie du! Mögest du bei deiner neuen Familie ein ebenso liebe- und freudvolles Heim finden und erfülltes Leben haben!
Mona, Tim, hiermit übergebe ich ihn euch in verantwortungsvolle Hände. Seid ihm gute Eltern! ;)
Er war also doch noch gekommen: Der Tag meines Abschieds. Passenderweise ein Freitag, der 13. Wer mich aber kennt, der weiß dass ich selten traurig über Abschiede bin, sondern viel mehr dankbar über die vergangene Zeit, die vielen gemeinsamen Erlebnisse und vor allem die tollen Bekanntschaften. Genau aus diesem Grund sollte das auf meiner Farewell-Party auch nochmal ordentlich gefeiert werden.
Da Simons Zeit ebenfalls gekommen war, schlossen wir uns zusammen und entschieden uns eine "Bad-Taste" Party zu veranstalten - aus dem einfachen Grund, dass dafür meist jeder was im heimischen Kleiderschrank oder in umliegenden Second-Hand-Läden finden würde und dieses Motto noch in unserer Sammlung fehlte. Zudem war ja Halloween erst zwei Wochen her und wir wollten uns und die anderen nicht schon wieder in größere Unkosten stürzen.
Der Flyer war schnell zusammengebastelt, denn dank vergangener Parties waren genug Motive vorhanden! :) Und so hieß es ab 21 Uhr ein letztes Mal: Paaaaaaaaaarty!!! Wobei sich die "Kostüme" wirklich gegenseitig überboten und dem Thema alle Ehre machten.
Irgendwann kam dann auch der Moment auf den ich mich besonders gefreut hatte: Die Übergabe der Abschiedsgeschenke. Obwohl ich ja kein Intern war - auch das musste natürlich wieder erwähnt werden, gell Poldi ;) - kam ich in die Ehre einen dicken Packen an persönlichen Slides mit Wünschen für die Zukunft, Rückblicken auf die verschiedensten Erlebnisse und lustigen Fotomontagen überreicht zu bekommen. Obendrauf gab es außerdem eine Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika auf der jeder unterschrieben hatte.
Anscheinend hab ich mich also - auch als Nicht-Intern - ganz gut aufgeführt und diese grandiose Abschiedsgeschenke verdient. Ich danke allen, die daran mitgewirkt haben wirklich von ganzem Herzen. Sowohl Flagge als auch Slides haben einen Ehrenplatz in meinem Arbeitszimmer in Erlangen bekommen, wo ich sie jeden Tag sehe und an euch und die genialen acht Monate im Sommer 2009 erinnert werde.
Ich freue mich schon tierisch viele von euch in Deutschland wieder zu sehen, dort alte Zeiten aufleben zu lassen und neue, gemeinsame Erlebnisse zu machen.
Inwzischen ist es ja kein Geheimnis mehr, dass ich zum 01.12. - nachdem mein Traineeprogramm mit Ablauf meines Amerikaaufenthaltes endet - in Erlangen in einer neuen Abteilung anfangen werde. Sie kümmert sich um ähnliche Dinge, wie die, welche ich schon in meinen ersten beiden Stationen kennenlernen durfte.
Dank meiner Top-Bewerbung war der Übertritt auch schon recht lange gesichert. Natürlich kann ich meine eigene hier nicht posten, dafür aber eine ganz Ähnliche und fast genauso gute von meinem Freund Barney:
Für alle Siemens-Insider ist hier im Übrigen noch die genaue Bezeichnung meiner neuen Abteilung: Es handelt sich hierbei um den Healthcare Sector - Division Workflow & Solutions - Business Unit Customer Services - Department Product Support für Magnetresonanztomographiegeräte. Kurz auch H WS CS PS MR.
Somit ist auch der Übergang nach meinem Traineeprogramm gesichert und ich freue mich schon sehr auf die neuen Kollegen, Aufgaben und Herausforderungen!
Beccis und meine ToDo-Liste für die letzten Tage hier ist groß und zum Abschluss des vorletzten Wochenendes sind wir heute einen weiteren Punkt angegangen: Becci wollte unbedingt mal selbst Hummer kochen. Da ich mich damit inzwischen ja recht gut auskenne und die Dinger hier ohnehin jederzeit im Supermarkt verfügbar sind, kein Problem.
Leider gab es aber keine Maiskolben mehr, die eine super Ergänzung gewesen wären und mit eineinhalb Pfund waren die Viecher auch etwas kleiner als gewünscht, dafür waren sie unschlagbar günstig ($7/Pfund = 4,65€/Pfund) und als Appetizer gabs eben noch Baguette und Salate.
Becci war durchaus fasziniert von den noch sehr lebhaften Tieren und so gab es natürlich das obligatorische Foto-Shooting, bevor die beiden dann ihrem eigentlichen Zweck nähergebracht wurden.
Wie immer war es ein sehr leckeres Essen, das wir beide sicherlich nicht zum letzten Mal gekostet haben werden!
Im Gegensatz zu Deutschland wo der Winter ja schon fast angekommen zu sein scheint, haben wir hier in Malvern einen herrlichen Herbst. Die Bäume zeigen sich in den schönsten Farben und auch die Temperaturen sind mit 20° C fantastisch.
Bei diesem Wetter hält es Becci und mich natürlich nicht lange im Haus und da wir schon länger nicht mehr Geocachen waren, machten wir uns heute mal wieder auf den Weg. Simon, ein Intern, wollte zudem unbedingt mal sehen was es mit diesem Hobby so auf sich hat und begleitete uns.
Wieder einmal wurden wir mit tollen Gegenden, einem schönen Wanderpfad durch einen Wald und kreativen Verstecken überrascht. Womit sich erneut bestätigt, dass Geocachen nicht nur ein aktives Hobby ist, sondern auch eines bei dem man Seiten von Ländern, Städten und der Natur gezeigt bekommt, die sonst ungesehen an einem vorrüber gehen würden!
Die Wochenenden sind doch meistens die schönsten Tage der Woche. Nicht nur, dass ich hier selten arbeiten muss. Ich kann auch noch ausschlafen, gammeln und nur das machen, was ich auch wirklich tun will. Wie z.B. shoppen!
Na gut, vielleicht ist es nicht meine absolute Lieblingsbeschäftigung, aber Becci ist ja da und da liiiiiiiieeeeeeeeeeeeebe ich es natürlich mit ihr durch die Läden zu ziehen! ;) Ehrlich gesagt tue ich das wirklich und die Preise hier machen die Sache echt noch perfekt. Levis-Jeans für $30 (20€), DKNY T-Shirts für $9 (6€), usw. Vor unserer Heimreise haben wir uns beide da natürlich nochmal ordentlich eindecken müssen.
Nach einem anstrengendem Tag haben wir uns dann erstmal mit Nudeln und einer lecker Vodka-Soße gestärkt und noch etwas ausgeruht bevor dann Mona und Tim vorbeikamen. Die Zeit verflog während wir uns bis 2 Uhr unterhielten. Bzw, die Mädels sich unterhielten und Tim und ich ab und zu ein paar Dinge berichtigten. ;) Das nächste Mal - sollte es noch eins geben - werden wir es aber so machen, dass Mona einfach mit Becci shoppen geht, dabei können sie dann gaaaanz viel reden und Tim und ich werden uns nen unkomplizierten Männer-Abend machen.
Aber nicht, dass das jetzt so rüber kommt, als wäre es nicht spaßig gewesen, das wars nämlich auf jeden Fall! War also echt cool, dass ihr beide noch vorbei geschaut habt!!!
Wir haben gebangt, wir haben geschrien, wir haben angefeuert, wir haben die Hände über den Köpfen zusammengeschlagen, wir haben gehofft, wir haben bis zu letzt gebetet, dass das legendäre doch noch wahr wird ... es hatte nicht sein sollen.
Im sechsten Spiel machten die Yankees den Sack zu und gewannen ihren 27. World Series Titel - verdient. So auch die Worte des Phillies Manager Charlie Manuel: "Are they better than we are? For this series, they were. They've got the trophy. We don't. We gave it up, but we're going to get it back!" Ja, leider war das Team aus New York dieses Mal in der Tat besser. Zwar nur ein Quentchen, aber das reichte um nach 2000 die Trophäe erneut in den Händen zu halten.
Becci, ein paar Interns und ich haben uns dieses letzte Spiel gemeinsam mit vielen anderen Fans im Kildares angeschaut und so nochmal eine tolle Atmosphäre genossen und das Ende einer grandiosen Saison gefeiert!
Endlich hatten sich wieder genügend interessierte Leute eingefunden, um einem Sport/Workout der ganz besonderen Art zu fröhnen: Laser Tag. Ende Juni konnte ich schonmal eine Gruppe für drei Spiele überzeugen und tollerweise war nun auch Becci dabei, um sich ebenfalls auszutoben.
Zu Siebzehnt trafen wir uns wieder an einem Dienstag um 18 Uhr für das $15-Drei-Spiele-Special. Nach einem kurzen Briefing wurden die Ausrüstungen angelegt und schon begann sich die Luft aufzuheitzen. Jeder wollte endlich loslegen und dem anderen Team zeigen wer der King in der Arena ist! :)
Nach der ersten Runde kannte sich auch jeder gut aus, legte sich Strategien zurecht, nur die Laserwaffe wollte bei dem ein oder anderen nicht so wirklich funktionieren. Dafür gabs als kleine Entschädigung dann ein viertes Spiel umsonst.
Nach gut einer Stunde war jeder total ausgepowert, aber zufrieden dank eines ausgeglichenen 2-2 Spielstandes und da ich im letzten Game die Zeit genutzt habe um ein paar Bilder zu machen, könnt ihr dieses Mal sogar sehen wie das so aussieht ... war wieder mal echt cool!
Yeah! Endlich ... im fünften Spiel und letzten Heimspiel hat es wieder geklappt: Die Phillies haben einen Sieg davon getragen, womit es jetzt 2-3 in Spielen steht.
Ob sie jetzt aber die nächsten zwei Spiele gewinnen ist eher fraglich. Die Yankees werden nun wieder mit Heimvorteil antreten und sind ja nun auch keine schlechte Mannschaft.
Nichts desto trotz drück ich weiter die Daumen und spätestens Mittwoch Nacht werden wir mehr wissen!
Phillies, Phillies, Philles. So langsam mach ich mir echt Sorgen. Da habt ihr im achten Inning wieder auf 4-4 ausgeglichen und verschenkt durch drei Punkte im neunten und letzten Inning die Siegchancen. Mehr fällt mir jetzt irgendwie auch net ein. Naja, noch bleibt die Möglichkeit auf den Titel, dafür allerdings müssten die Jungs jetzt alle drei noch verbleibenden Spiele gewinnen. Den Yankees hingegen genügt ein weiteres ... sehr traurig! :(