Pure Awesomeness
Schon seit mehreren Jahren wollte ich White-Water, bzw. Wildwasser Rafting mal ausprobieren und als wir uns vor drei Jahren bei meinem Praktikum hier zu einem Rafting-Trip anmeldeten dachte ich auch eigentlich, dass ich genau das erleben würde. Dummerweise war mir damals nicht bewusst, dass Rafting auch einfach nur Schlauchboot paddeln heißen kann und so war die damalige Flußabfahrt recht unspektakulär. Ganz im Gegensatz zu diesem Mal.
Da der Trip jedoch am Sonntag gegen Mittag startete und 5h von Malvern entfernt war (in Ohiopyle, PA), machten wir uns schon am Samstag auf den Weg und verbrachten den Abend davor in suchten ein im Reiseführer empfohlenes Restaurant auf, das allerdings auch nicht gerade günstig war. Nach Pittsburgh. Zunächst waren wir natürlich erstmal hungrig und langem hin und her überlegen und da ich seit ich hier angekommen bin noch nicht so richtig Steak essen war, beschloss ich mir heute mal eines zu gönnen. Es hat sich in der Tat gelohnt! Das Fleisch war absolut saftig, die Blue-Cheese-Kruste verband sich ideal mit dem in Bordeaux angebraten Filet-Mignon, das Fleisch war zart und perfekt medium ... oh ja, SO muss ein Steak schmecken. Da fielen mir am Ende auch die $50 recht leicht.
Im Restaurant wurden wir auch kräftig beraten, wo wir noch unbedingt hinmüssten. Die Vorschläge nahmen wir dankbar an und machten uns - nach einem Abstecher zu einer gemütlichen Anlage mit Bänken in Form von Dinosaurier-Augen (im stilisierten Sinn) - auf zu einer Aussichtsplatform. Von dort aus konnten wir eine tolle Aussicht über die inzwischen hell erleuchtete Stadt genießen.
Danach ging es dann noch weiter zu Carson Street, einer Partymeile sondersgleichen. Hier finden sich zahllose Bars, Restaurants und Clubs und entsprechend lebendig ist auch das Nachtleben. Da wir aber fitt für den morgigen Tag sein wollten beschlossen wir, uns das Treiben eher als Beobachten anzusehen. Dennoch ließen wir den Abend bei einem Bierchen in einer der kleineren Kneipen noch schön ausklingen.
Nach 6h Schlaf und einem kleinen Frühstück gings wieder auf die Straße in Richtung Rafting Station. Da es - im Gegensatz zu den letzten Wochen - nicht regnen sollte und auch ansonsten angenehm warm war, zogen wir uns lediglich unsere Badehosen an und verzichteten auf die Wet-Suits (OK, bis auf zwei unserer fünf Mädels :D).
Nach einer kurzen Fahrt mit den üblichen Witzen der Guides ("Na, für wen ist es das erste Mal?" ... "Keine Sorge, ich fahre schon länger Auto und meinen Führerschein krieg ich auch in 2 Monaten wieder"), bekamen wir erstmal eine kleine Einweisung auf was wir achten müssen, welche Kommandos es gibt (jeder hatte einen Guide im Boot), was wir tun sollen, wenn wir über Bord gehen, usw.
Dann ging es endlich los und der Spaß konnte beginnen!!! Durch die starken Regenfäll der letzten Tage war das Wasser zwar etwas schneller, dafür waren die meisten der etwas hässlicheren Steine unter Wasser. Im Prinzip kann man laut unserem Guide kaum sagen, ob es nun leichter oder schwerer durch den höheren Wasserstand ist. Manche Stellen gehen halt besser, andere dafür nicht mehr so leicht. Für den Einstieg war der Level 3-4 Flußlauf denke ich auf jeden Fall ganz gut, wobei wir schon gesagt haben, dass wir uns das nächste Mal nen Level 5 Tripp raussuchen werden (das ist die höchste Rafting Stufe).
Natürlich wurden wir alle gut nass, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man mit nem Schlauchboot über teilweise 1,5m hohe Wellen versucht drüber zu kommen. Gefährlich war diese Tour im Übrigen kaum. Wichtig ist halt, dass man immer schön weiterpaddelt und auf den Guide hört, sonst kann es sein, dass man sich in nem Strudel verfängt, das Boot umkippt oder man auf nen Felsen auffährt. Die meisten
Unfälle passieren wohl dann, wenn die Leute an Land gehen und auf den Felsen rumklettern ...
Ach ja, ist schon ne geile Sache gewesen durch die Wellen zu stoben, fast senkrecht nach oben katapultiert zu werden, das Wasser überall spritzen zu sehen und sich dabei immer weiter nach vorne zu kämpfen. Unnötig, aber leider unvermeidbar, waren da eigentlich nur die ruhigeren Zwischenstrecken wo man nur dahindriftet, aber halt kaum Action hat. Dafür entschädigen einen die schnelleren Parts ein paar Minuten später wieder für dieses Warten!
Für ein kleines Mittagessen war in Form eines Sandwiches, Obst und Cookies bei einem Landgang zwar gesorgt, allerdings war das nur ne Kleinigkeit für Zwischendurch. Nach so einer körperlichen Betätigung lechzte unser Magen förmlich nach fettem, ungesundem Essen. Angenehmerweise mussten wir auch nicht lange suchen, denn noch in Ohiopyle fuhren wir plötzlich an einem kleinen Restaurant vorbei, wo uns herrlich duftende Grillwolken entgegenkamen. Da konnten wir gar nicht anders als sofort umzudrehen und wie man an meinem glücklichen Grinsen sehen kann, hats sehr geschmeckt. In der Tat waren der Salat, die Chicken Wings und der Maiskolben köstlichst und sehr zu empfehlen.
Die Heimfahrt verlief dann wieder recht unspektakulär. Während meine drei Mitfahrer erstmal vor sich hin dösten - kein Wunder nach der Rafting-Tour und dem üppigen Mahl - bin ich die 5h durchgefahren. Wach gehalten nicht nur durch das kleine 5h-Energie-Drink-Helferlein, sondern auch durch die verschiedensten Musikstile und das tolle Wetter.
Fazit: Ein grandioser Tripp und ein super Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen möchte. Außerdem zeigt sich erneut, dass solche Ausflüge das Leben wirklich aufwerten und jede Menge Spaß machen. Kein Grund das nicht auch in Deutschland ab und an mal zu machen ... ich freue mich auch jetzt schon auf Interessensbekundungen von willigen Begleitern!
Die Gallerie mit weiteren Fotos findet ihr wie immer rechts oder direkt über diesen Link.
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