Mittwoch, 17. Juni 2009

GeoCaching - Schatzsuche auf cool

Die etwas andere Freizeitbeschäftigung


Lange habe ich es versprochen, jetzt löse ich dieses Versprechen endlich ein und berichte von einem Hobby, welchem ich dank meinem Freund Jürgen seit November 2008 sehr zugetan bin: dem GeoCachen (Geo = Erde, Cache = Schatz).

Sicherlich hat jeder von uns - zumindest einmal in seinem Leben - eine Schnitzeljagd mitgemacht. Ein Gruppe von mehreren Leuten folgt Hinweisen, die von einer anderen Gruppe hinterlassen werden, um letzten Endes zu einem Zielpunkt zu gelangen. GeoCachen ist im Prinzip genau das, nur eben cooler.

Nachdem Anfang des Jahrtausends das vom US Militär entwickelte GPS (Global Positioning System) Signal auch für Privatpersonen freigegeben wurde, entstand recht schnell ein gewisser Sport, Dinge an Orten zu verstecken und die Koordinaten dieses Ortes im Internet zu veröffentlichen. So dass andere Menschen mit Hilfe eines GPS-Empfängers diese Dose - oder was auch immer versteckt war - finden konnten.

Inzwischen gibt es eine unüberschaubare Fülle an Webseiten und Foren rund um das Thema GeoCaching, tausende Menschen auf der ganzen Welt, die durch die Gegend laufen, immer auf der Suche nach Schätzen und neben den Gehe-zu-Koordinate-X-Y-Caches (den Traditionals) auch viele verschiedene, weitere Cache-Arten. So enthalten Multi-Caches mehrere Stationen, die vor dem Final gefunden werden müssen, stellen Mystery-Caches unterschiedlich schwere Herausforderungen in Form von Rätseln/Puzzels/Knobelaufgaben/... oder bringen Event-Caches teilweise hunderte Gleichgesinnter zusammen.

Ablaufen tut das ganze in der Regel so: Fahren Becci und ich z.B. in irgendeine Stadt (das letzte Mal war es New York), dann schauen wir uns vorher auf http://www.geocaching.com an, welche Caches denn in dieser Gegend so versteckt sind. Auf dem Bild seht ihr z.B. Erlangen. Jedes Icon steht dabei für einen Cache und glaubt mir, ihr wärt überrascht wo ihr schon überall vorbei gelaufen seid ohne zu wissen, dass ganz in der Nähe eine Dose versteckt ist, die mit ein paar netten Gegenständen und einem Logbuch nur darauf wartet gefunden zu werden.
Wenn wir dann unterwegs sind und gerade Zeit und Lust haben, schalten wir unser GPS-Gerät an und suchen - je nach Cache-Art - direkt an den angegebenen Koordinaten oder folgenden den Anweisungen an den verschiedenen Stationen. Die finale Dose kann dabei unterschiedlich groß sein, angefangen von fingernagelgroß bis hin zur 5l-Tupper-Dose. Dabei ist immer ein Logbuch drin, in dem wir uns dann eintragen - a la "we where here". Später wird das dann auch noch auf oben genannter Website vermerkt, mit einem Grunß/Dankeschön/Hinweis an denjenigen, der den Cache gelegt hat und alle sind glücklich! :) Als Belohnung gibt es in den größeren Behältern auch noch Dinge wie Anhänger, Figuren und auch viel Scheiß. Natürlich nimmt man sich nicht nur etwas raus, sondern lässt auch etwas anderes für die nächsten Schatzsucher zurück.

Dabei gibt es auch besondere Gegenstände (genannt Trackables, also Nachverfolgbare) in Form von Travel Bugs und GeoCoins. Diese Gegenstände können auf geocaching.com registriert werden und jedes Mal, wenn jmd. den Trackable aus einem Cache nimmt und in einem anderen wieder reinlegt, meldet er das. So bereisen Gegenstände teilweise die ganze Welt.
Auch ich habe einen Travel Bug in Umlauf gebracht, den ihr euch hier anschaun könnt. Allerdings ist er noch nicht sehr weit gekommen, aber das wird schon noch!

Caches legen kann übrigens jeder. So haben Becci und ich gemeinsam einen Cache in Herrieden gelegt: Harrys Lieblingsrunde. Schaut einfach mal drauf, dann seht ihr wie das aussehen kann.

Besonders spannend wird es dann bei meiner favorisierten Cache-Art: den Nacht-Caches. Hier stapft man dann mit Taschenlampen, UV-Lampen, Laserpointern und weiterer Ausrüstung nachts durch den Wald, folgt Reflektoren und hofft, dass die wilden Bestien der deutschen Wälder mehr Angst vor einem selbst haben, als man vor ihnen.
Auch super genial sind so genannte Lost-Places, also Orte an denen früher irgendwas war. Das können - ganz simpel - alte Milchhäuser sein oder aber auch ein Schiefersteinbruch wo im zweiten Weltkrieg Turbinen für V2-Raketen getestet wurden und nun die verwitterten Gebäude stehen.

GeoCachen heißt aber nicht nur in der Gegend rumzulaufen, sondern eben auch Orte zu entdecken, an die man so nicht gekommen wäre oder Städtetouren zu machen, die nicht in jedem Reiseführer stehen, sondern von Einheimischen entworfen wurden, etwas über die Vergangenheit von Orten und Leuten zu erfahren und natürlich etwas Aktives zu unternehmen.

Für alle, die jetzt sagen "Hey, das klingt ja wirklich gar nicht so uninteressant", denen kann ich nur empfehlen es einfach mal auszuprobieren. Ich stehe sehr gerne und jederzeit als Caching-Partner zur Verfügung und wer weiß, vielleicht kommt der ein oder andere Mann ja dann doch mal öfters mit seiner Freundin "spazieren", wenn es mit Spiel, Spaß, Spannung und auch noch toller Technik verbunden ist. :)

2 Kommentare:

Marc Holger Uhlmann hat gesagt…

Hi Bene,

dass Geochaching so weit verbreitet ist hat mich insbesondere verwundert als es sogar Schätze in meiner direkten Münchner Nachbarschaft gibt. Aber ehrlich gesagt wusste ich schon immer woher "Perl"ach seinen Namen hat. Ich glaube ich hole mir auch so ein Ding und geh in und um München auf die Jagd.

Grüße aus Quebec,
Holger

Bene hat gesagt…

Ja, macht echt richtig Laune. Hab auch grad nen Arbeitskollegen davon erzählt und er wollte sofort los und ein GPS Gerät kaufen, weil ers so geil findet! :D

Ich hoffe ja sehr, dass es bald mal wieder richtig schönes Wetter hat, damit ich losziehen kann ...