Mittwoch, 29. Juli 2009

Die Welt ist klein ...

... und der Zufall die Regel!


Eigentlich war ein netter Nebeneffekt dieses Überaschungsbesuches in Deutschland ja, dass ich jede Menge Leute überraschen konnte. Z.B. einfach bei Freunden Abends klingeln und "Hallo" sagen. Die ersten Sätze laufen dabei übrigens meistens so oder sehr ähnlich ab: "Hi ...(Pause)... üüüüüh, DUUUU?!? ...(Pause)... ja krass ...(Pause)... ääääh ääääääääääh, was machstn du hier? ...(Pause)... is ja heftig ...(Pause)... HAAAAMMER ... usw. Dazwischen immer mal wieder ein ungläubiger Blick.

Heute war es mal an mir absolut baff zu schaun. Ich kam gerade vom Mittagessen mit meinen alten Kollegen zurück und stand noch mit meinem Ex-Chef vor der Tür, da hörte ich hinter mir nur jemand zaghaft "Bene?!?!?!" fragen.
Als ich mich umdrehte stand doch tatsächlich Pavnish, ein Intern aus Amerika, der sich vor ca. zwei Wochen verabschiedet hatte, vor mir. Im Anzug und mit Aktentasche. DAS nenne ich mal wirklich Zufall und sowas von unwahrscheinlich, dass es für Laplace eine wahre Freude gewesen wäre.

Ist schon wirklich lustig was für Zufälle das Leben bereit hält! :)

Montag, 27. Juli 2009

I am the Best-Man

Und wieder eine(r) weg


Ein weiterer, sehr sehr wichtiger Grund für meinen Deutschlandbesuch war die Hochzeit eines meiner besten Freunde. Als Trauzeuge (zu englisch "Best Man") wollte ich dieses Event auch auf keinen Fall verpassen und so machten Becci und ich uns am Montag auf den Weg nach Ingolstadt wo die standesamtliche Trauung statt fand.

Pünktlich um 11:30 Uhr - und keine Minute später, so wie es sich eben für eine deutsche Behörde ziehmt - wurde das Paar auch vor dem Gesetz verbunden.

Ich wünsche euch hiermit auch auf diesem Wege nochmals von Herzen alles Gute für euren gemeinsamen Lebensweg. Ich bin überzeugt auf euch wartet eine tolle Zukunft und solltest du es mit deinem Mann mal doch nicht mehr aushalten ... zumindest für ein paar Tage würde ich ihn nehmen! ;)

Donnerstag, 23. Juli 2009

Überraschung, Becci!!!

Spontanbesuch in Deutschland


Zunächst möchte ich mich mal bei meinen Lesern dafür entschuldigen, in den letzten Tagen etwas weniger geschrieben zu haben, aber wie sich inzwischen rumgesprochen haben dürfte bin ich momentan in Deutschland. Genauer gesagt vom 23.07. bis 06.08., also zwei Wochen.
Der Grund, warum ich das hier nicht groß angekündigt habe, ist ziemlich einfach: Ich wollte Becci überraschen und obwohl es doch ein paar Leute wussten, hatte sie bis zu letzt überhaupt keine Ahnung ...

Überlegt hatte ich mir die Sache natürlich schon länger, so vor ca. drei Wochen und es ist mir auch echt schwer gefallen nichts zu sagen oder in unseren Gesprächen anzudeuten. Aber es hat sich gelohnt!
Am Mittwoch Mittag hab ich noch ganz brav mit Becci gechattet und nur gesagt, dass es heute Abend leider nix mit nem längeren Skype-Gespräch werden wird, da ich "unterwegs" sei - war ja auch nicht gelogen. Tatsächlich stieg ich um 18:15 Uhr in den Flieger (US Airways wird übrigens definitiv nicht meine neue Lieblingsairline, zurück gehts aber Gott sei Dank auch mit Lufthansa) und kam nach einem drei-stündigen Zwischenstop in Zurüch wohlbehalten um 14:30 Uhr in Nürnberg an, wo mich schon mein Bruder erwartete.

Mit seinem Auto (danke nochmals hierfür) fuhr ich dann nach Herrieden, da ich durch geschickte Kommentare wusste, dass Becci dort ab ca. 17 Uhr sein würde.
Die Überrachung war wirklich perfekt und ich glaube sie hätte alles und jeden erwartet, aber nicht mich. Und auch ich hab mich wirklich rießig gefreut sie endlich wieder in den Armen halten zu können.

Leider heißt ein Spontanbesuch aber natürlich nicht, dass der Rest des Lebens mal Pause macht. So muss sie natürlich weiterlernen und auch ich werde den Großteil der zwei Wochen arbeiten. Kann das aber gut von Erlangen aus machen und auch ein paar Leute wegen geschäftlichen Dingen treffen.
Dennoch können Becci und ich uns jetzt zumindest mal sehen und auch gemeinsam auf die zwei Hochzeiten, die in den nächsten Tagen anstehn, gehen.

Kurz gesagt: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!" ;)

Dienstag, 21. Juli 2009

Vorbereitung aufs große Finale

Harry Potter and the Half-Blood Prince


Endlich war er da - der aktuelle Harry Potter Film und damit die Verfilmung des vorletzten Buches. Fertig war der Film ja schon seit über einem Jahr, aber dank des Autorenstreiks und der daraus resultierenden Verschiebung von vielversprechenden Kassenschlagern, mussten Fans etwas länger warten.

Ehrlich gesagt kann ich gar nicht genau sagen, ob es sich jetzt gelohnt hat oder nicht. Natürlich war es ein guter Film und die Story gefällt mir ohnehin, aber für meinen Geschmack war er doch recht zusammengestückelt, es wurde (natürlich) extrem viel gekürzt und in erster Linie war er eines: Die Vorbereitung aufs große Finale - Harry Potter and the Deathly Hollows.

Die Verfilmung des letzten Buches lässt nun auch wieder etwas auf sich warten und wird sogar in zwei Teilen erscheinen. Teil 1 ist momentan für den 19. November 2010 und Teil 2 für den 15. Juli 2011 geplant.
Naja, bis dahin kann ich - sollte mich die Lust nochmal packen - die Bücher ja zum dritten Mal durchlesen. :) Die sind ohnehin um Welten besser und ich kann sie jedem nur empfehlen!


Foto: Wikipedia

Samstag, 18. Juli 2009

Truly Legendary

Limo-Ride in New York City


Um es schonmal vorneweg zu nehmen: Dieses Wochenende war einfach der HAMMER - im wahrsten Sinne des Wortes!!! Wer jetzt leicht neidisch wird, der sollte sich evtl. überlegen diesen Artikel nicht zu lesen und schon gleich gar nicht die Bilder oder Videos anzuschaun, das könnte böse enden.

Angefangen hat es natürlich erstmal wieder mit einer Autofahrt. Gegen sechs Uhr sind zwei Interns und ich in Richtung New York aufgebrochen, das Auto haben wir wie üblich in Jersey City abgestellt und irgendwann sind wir sogar beim L-Hostel - jepp, da waren Becci und ich auch schon das letzte Mal - angekommen.
Dort haben wir erstmal ne Stunde Tischtennis gezockt, da wir noch auf ein paar andere warten mussten. War aber auch mal wieder ganz lustig und sehr interkulturell. Wir haben quasi ein kleines Tournir mit anderen Hostel-Gästen veranstaltet.

Eigentlich hatte ich nicht vor schon am ersten Abend groß weg zu gehen, aber gegen Party in New York spricht einfach verdammt wenig. Also gings 1 Uhr nachts doch noch weg und zwar in den Nublu Club, bzw. Lounge. Die Musik ging in Richtung House/Electronic und war zwar nicht mein favourisierter Techno-Style, aber trotzdem recht gut zum tanzen. Interessant war vor allem, dass DJ Dex zwei Mal von der Band I led 3 lives (hier gibts auch Samples) abgelöst wurde, die aus einem Schlagzeuger, Kontrabassisten, Trompeter und Keyboarder bestand. Quasi Live-Techno! :)
Nach viel Tanzen und noch mehr Heim-Laufen, auf U-Bahnen warten und Umsteigen kamen wir gegen 6 Uhr morgen im Hostel an und schliefen erstmal ordentlich aus. So ging Partynacht Nummer 1 zu Ende, aber das Wochenende hatte gerade erst begonnen...

Samstag-Nachmittag verbrachten wir in der Gegend um Ground-Zero und Canal-Street (Chinatown). Da ich mir für den Abend noch ne schwarze Anzughose kaufen wollte, suchten wir erstmal danach und wurden in einer Seitenstraße in einem kleinen Männer-Outlet-Store fündig. Ein Anzug kostete $60, eine Hose grade mal $20.
Danach gings dann aber erstmal zum Brunner (Breakfast, Lunch und Dinner in einem). Im Prinzip haben wir uns in Chinatown einfach irgendein Restaurant rausgepickt, das recht voll war, was ja im Normalfall auch immer ein Zeichen ist, dass es nicht so schlecht schmecken kann. Wir hatten Glück, das Essen war echt sehr lecker und mein Currychicken hat mich voll und ganz gesättigt.

Für mehr Sightseeing blieb allerdings kaum Zeit, da wir wieder zurück zum Hostel mussten, uns noch fertig zu machen hatten und die Limo am Union Square - auch wieder eine längere U-Bahn-Fahrt vom Hostel entfernt - auf uns wartete.
Beim Laufen von der U-Bahnstation zum Hostel durchquerten wir dabei eine Straße wo grade Block-Party war, quasi ein Straßenfest. Mit Hüpfburgen, Verlosung, Musik, BBQs ... also allem was dazu gehört. Als wir beim ersten BBQ-Place vorbei liefen fragte uns einer der Anwohner, ob wir was wollen würden. Auf die Frage wie viel denn ein Burger kostete, antwortete man nur: "It's for free!"
Zwar lag das chinesische Essen gerade mal zwei Stunden im Magen, aber so ein kostenloser Burger geht immer. Das war echt prima und wieder mal ein schönes Beispiel der Freundlichkeit von den Leuten hier.

Frisch gemacht, umgezogen und wieder zurück nach Downtown gedüst und dann ging es endlich los. Das groß herbeigesehnte Ereignis startete und ich staunte echt nicht schlecht, als wir auf die schon wartende Limo zuliefen.
Damn, war dieses Ding groß: eine schicke, weiße Hummer H2 Limousine. Einfach nur abefahren und schon begannen die ersten umstehenden Leute Fotos zu machen. Ein paar wollten sogar welche von uns, sehr lustig! ;) Drinnen war angenehm viel Platz für alle 23 Leute. Sowohl zum Sitzen, als auch um alle Getränke zu verstauen. Die Anlage war auch schnell abgecheckt und für top befunden. Die Party-Fahrt konnte also starten ... natürlich nicht, ohne vorher ein paar Bilder auch von außen gemacht zu haben.

Die nächsten 3h fühlten wir uns also wie echte VIPs, überall wo wir ausstiegen schauten erstmal alle wer da wohl kommt, beim Fahren wurden Fotos gemacht und überhaupt kamen wir uns ganz toll vor! :) Drinnen stieg dementsprechend die Party. Wir hatten super Musik und allein schon das Ereignis "Limo-Ride in New York" war schon genug, um uns alle in die beste Laune zu versetzen.

Gehalten haben wir dann so drei Mal, wobei das eher nebensächlich war. Dennoch war es ne gute Mischung und die 15 Minuten rumlaufen und dann wieder weitercruisen war super getimed.
Gegen 11 Uhr war dann dieser Teil zwar zu Ende, aber in weiser Vorraussicht hatten wir uns schon in nem Club - dem Alphabet Club - angemeldet in dem wir diesen grandiosen Start gebührend weiterfeierten. So tanzten wir auch diesen Abend, allerdings bei etwas kommerzielleren Klängen und allgemein gern gehörter Partymusik, durch bis um ca. halb vier Uhr.


Was soll ich sagen, die Stimmung war spitze, die Musik auch, wir waren in New York, wir waren gerade 3h mit ner Hummer-Limo durch die Gegend gefahren ... dieser Abend ist wahrlich und wahrhaftig legendary und wird sich seeeehr weit oben in die Liste der besten Party-Nächte, die ich je hatte, einreihen. Unvergesslich!!!

Nach nicht ganz so viel Schlaf wie am Vortag, schließlich mussten wir bis 11 Uhr auschecken, ging es dann in den Central Park zum relaxen. So dösten wir noch ein paar Stunden bei Sonnenschein, blauem Himmel und ca. 25° vor einem See, umgeben von Bäumen und erholten uns, bzw. träumten von den Erlebnissen der vergangenen Tage, bevor es wieder zurück nach Malvern ging.


Und hier noch ein Link zur Gallerie.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Marketing kulinarischer und erfrischender Art

Pool-BBQ-Party die Zweite


Kennt ihr diese Parties wo man eine Hand voll Leute einläd, um einen netten Abend zu verbringen und dann plötzlich aus 8 Gästen, 80 werden? So ungefähr gings mir heute! :) OK, etwas übertrieben ... aber von Anfang an.

Evtl. errinnert ihr euch an die Pool-Opening-Party Ende Mai. Ein ähnliches Event stand auch diesen Monat wieder an, mit dem kleinen Unterschied, dass nun ganz offiziell auf der Einladung stand, dass auch Freunde und Kollegen herzlich willkommen wären. Der Hintergrund für dieses kostenlose Event, wo es Burger, HotDogs, Nachos, Salate, Cockies, Brownies, Bier, Wein, usw. for free gibt, ist natürlich nicht pure Freundlichkeit, sondern eher mit dem Hintergedanken verbunden neue Mieter zu gewinnen. Was mich aber nicht wirklich gestört hat und es lagen auch keine Verträge oder Sonstiges rum! :)

In der Regel darf ich bis zu fünf Gäste mit zum Pool bringen. Da mir allerdings schon vorher klar war, dass - wenn ich ein paar Interns frage - ich locker über diese Anzahl kommen werde, versicherte ich mich bei den Organisatoren, dass ich auch wirklich nicht anmelden muss, wie viele ich zu dieser speziellen Gelegenheit mitbringe.

Ich schrieb also 8 Leute an, ob sie nicht Lust auf eine Runde kostenloses BBQ am Pool hätten, davor und danach evtl. ein paar Runden Wii zocken, auf meinem kleinen Fernseher. Natürlich wollte erst keiner, denn es klingt ja auch total öde. :) Ne, es waren nicht nur alle sofort dabei, sondern es kam wie es kommen musste: Da wurde ich gefragt, ob denn der nicht auch noch kommen könne oder was denn mit der noch sei.
Dazu möchte ich anmerken, dass es schon echt doof war, dass ich nicht jeden einladen konnte. Bei 30 Gästen hätten die Organisatoren dann wohl doch was gesagt. Ich hätte es natürlich echt cool gefunden, aber leider gings halt nicht. :( So waren wir halt zu zwölft.

Gegen halb fünf kamen dann die ersten Leute und da das BBQ um halb sechs erst eröffnet wurde, zockten wir noch etwas Mario Kart und brachten die Zeit so recht schnell rum.

Um sechs Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Pool und versorgten uns erstmal mit leckerem Essen, das auch dieses Mal wieder echt köstlich war.
Leider regnete es zwischen durch ca. für ne halbe Stunde, aber sofort wurden Regenschirme rausgebracht und an der Temperatur hat sich kaum was geändert, also frohren wir nicht.

Nach dem Essen entspannten wir uns entweder auf den Liegestühlen, machten es uns im Jacuzzi gemütlich - von dem aus wir übrigens super den Leuten beim grillen, sprich arbeiten, zuschaun konnten :) - oder sprangen für eine kurze Abkühlung in den Pool. Ja, das ist schon wirklich ein Leben und so ein bisschen neidisch kann man da schon werden.

Angenehmerweise ist der Pool aber noch ein paar Monate geöffnet und ich kann ja jederzeit Gäste mitbringen. Und ich freue mich immer über Besuch, denn alleine ist auch der tollste Pool irgendwie langweilig.

Also, mal schauen wann sich die ersten Gäste anmelden werden für einen relaxxten Nachmittag nach der Arbeit, ein spontanes BBQ zum Lunch oder für ein Match auf der Wii - ich freue mich immer!!!

Dubiose Geschäfte auf dem Parkplatz

Wanna buy a Dolby-Sorround-System?


Heute fuhr ich nach der Arbeit noch kurz bei der Reinigung vorbei, um ein paar Hemden abzugeben.
Ja, ich bin zu faul diese Dinger hier zu waschen und zu bügeln. Daheim, mit nem vernünftigen Bügeleisen ist das ja OK. Aber hier kostets fast nix und ich spar mir ne Menge Stress! :)
Wie auch immer, ich fuhr also zu dem Laden, gab die Hemden ab und wollte gerade wieder zurück zu meinem Auto gehen, als mich plötzlich zwei Typen, die in nem Van an mir vorbeifuhren, ansprachen. Ich dachte schon die wollten wissen wo irgendwas sei und bereitete mich darauf zu sagen, dass ich ihnen auch nicht helfen könne. (Meine Gedanken schreibe ich im Folgenden mal in eckigen Klammern dazu.)

Da stieg der eine Kerl aus und laberte auf mich ein, er hätte gerade ein krasses Dolby-Surround-System abgeholt [toll, und weiter] und der Händler hätte es irgendwie vercheckt und ihm ein zweites umsonst dazu gegeben [was für ein Glückspilz]. Eigentlich wollte er ja nur eines und jetzt will er das andere loswerden und als er den Abholschein bekommen hat, da war der Bezahlt-Stempel schon drauf, obwohl er nur eins von den zweien bezahlt hat und ich könne es haben wenn ich wollte.
Daraufhin öffnete er die Van-Tür und zeigte mir die Boxen, parallel dazu zog er noch nen Prospekt raus und deutete auf eines der Systeme im Wert von $3.100 und laberte weiter von wegen er hat von nem anderem Typen $800 bekommen und was ich denn zahlen wolle [hmmm, wie kann er von jmd. anderen schon was gekriegt haben, wenn er noch zwei Geräte hat?!?].
Er hörte gar nicht auf zu labern, fragte immer wieder nach was ich den zahlen wollte und er müsse das Ding auf jeden Fall jetzt verkaufen und auf meine Frage, weshalb ers dann nicht über eBay vercheckt, sagte er nur, er wäre nicht von hier und hätte keine Möglichkeit es zu transportieren [öhm ja, und was ist mit diesem Auto?].

Ja, so ging das ungefähr 10 Minuten, aber erstens hatte ich überhaupt keinen Bedarf an so nem System, zweitens bin ich nur noch vier Monate hier, drittens wollte ich kein Geld einfach so ausgeben und hauptsächlich war mir die ganze Sache echt zu suspekt.
Selbst wenn der Typ die Wahrheit sagte und er die Anlage wirklich "legal" oder "glücklich" bekommen hat, warum sollte er sie nicht über die üblichen Kanäle verkaufen? Warum hat er vorher schonmal eins verkauft? Alles nicht ganz logisch. Es war zwar ein echt verlockendes Angebot und er machte seine Sache auch echt gut und gab mir kaum ne Möglichkeit nachzudenken, aber letzten Endes bin ich dann ohne tolles, neues Dolby-System heim gefahren.

Ehrlich gesagt hatte ich mir die ganze Zeit gar nicht Sorgen gemacht, dass das Zeug "vom Laster gefallen wäre" oder dass in den Kisten evtl. gar nicht das drin ist, was sie behaupten, sondern das es zwei Undercover-Cops sind, die dumme Leute abchecken und mich gleich verhaften, wenn ich "Ja" sage. Im Nachhinein erscheint mir aber erstere Variante doch deutlich wahrscheinlicher.

Hab ich eigentlich erwähnt, dass die zwei Typen bodybildermäßige Körper hatten. Da war ich irgendwie auch froh, mich nicht in ner Seitenstraße Philies befunden zu haben ...

Ja, solche krassen Geschichten erlebt man halt doch eher hier! :)


Fotos: Wikipedia, Wikipedia

Montag, 13. Juli 2009

Haben will!

Zu einer schönen Sache während meiner Arbeitszeit gehört auch, dass ich des Öfteren mit meinen Kollegen zum Mittagessen fahre. Zum Einen ist die Siemens-Kantine nicht so wirklich prickelnd und dazu noch teuer, zum Anderen sehe ich so die verschiedenen Möglichkeiten sich in der näheren Umgebung mit fettigem Zeug voll zu stopfen! :P
Heute gings zu einem kleinen Familien-Restaurant, ca. 10 Minuten von hier: Diane's Sidewalk Deli (500 Chesterbrook Blvd, Chesterbrook, PA 19087).

Das erste Highlight war gleich die Fahrt dorthin. Zu viert fuhren wir im Auto eines Kollegen, der coolerweise einen DVD-Player hinten hatte. So dass die Kiddies - bzw. in diesem Fall Dan und ich - während der Fahrt nicht quengeln, sondern durch Filme abgelenkt werden.
Ich muss zugeben: Ich fahre gerne Auto, aber mit so einem Ding würde ich mich immer rumkutschieren lassen. Echt super geil! Hinzu kommt natürlich, dass es wie ich feststellen musste, noch so viele tolle Filme gibt, die ich noch nicht kenne, da sie nie nach Deutschland kommen. Da hab ich noch einiges aufzuholen.

Leider dauerte die Fahrt nur 10 Minuten ... dafür erwartete mich jetzt ein typisch amerikanisches Restaurant. Zwar gibt es dort im gesamten Juli das Angebot Montags und Dienstags jedes Sandwich für 5$ zu bestellen, aber beim Betrachten der Gäste sank mein Appetit doch etwas nach unten. Ich glaube unter den ca. 50-60 Leuten waren ca. 70% übergewichtig.
Schon leicht erschreckend, aber als ich die Portionen sah auch wirklich kein Wunder.

Die kalten Sandwiches bestanden aus einer Scheibe Toast, darauf ungelogen 12 cm Fleisch!!!, abgerundet durch wieder eine Scheibe Toast.
Die warmen Sandwiches waren im Prinzip Baguettes, gefüllt mit mindestens genausoviel Fleisch. Selbst ich hatte wirklich keine Chancen das Ding in vollem Unfang in den Mund zu kriegen. Und durch die Pizzasoße, die oben drüber war, und die Tomaten, die ich noch mit reinstopfen musste, war es nicht unbedingt einfacher.

Nach einer Hälfte hab ich mir dann aber gedacht, lass mal zur Abwechslung die Vernunft über die Gier siegen und heb dir die zweite Hälfte für den Abend auf. Gesagt, getan! Und satt war ich ohnehin.

Nach weiteren 10 Minuten DVD gucken waren wir dann wieder zurück und konnten frisch gestärkt und voller Elan weiterarbeiten. Wuhuuu! :-)

Ach ja, das "Haben will" bezieht sich im Übrigen auf den DVD-Player im Auto ...

Dienstag, 7. Juli 2009

Gel + Lederjacken + Rock'n'Roll = Grease

Da wurden wirklich Erinnerungen wach: Gestern habe ich mir nämlich gemeinsam mit ein paar Interns das Grease-Musical angeschaut, welches für zwei Wochen in Philadelphia im Kimmel-Center gastiert. Die Stimmung im Saal war super und ich habe mich durch die Musik auch sofort an meine Tanz- und Formationszeit, überhaupt meine Jugend, zurückversetzt gefühlt.

Damals - vor ca. 10 Jahren - hatten wir in der Tanzschule eine Grease-Formation mit ebendieser Musik und natürlich habe ich den Film mit John Travolta auch schon ein paar Mal gesehen.

War auf jeden Fall wieder mal richtig cool in ein Musical zu gehen ... und Becci, wir werden uns entweder eines am Broadway oder in Deutschland vornehmen. Versprochen! :)


Foto: Wikipedia

Montag, 6. Juli 2009

Los ihr Gänse ... marsch, marsch!

Siemens ist nicht nur eine Brutstätte für grandiose und innovative Ideen, wegweisende Technologien und helle Köpfe ... nein, hier in Malvern findet alljährlich ein Schauspiel der ganz besonderen Art statt: Hier auf dem Siemensgelände leben tatsächlich Gänse!
Und nicht nur, dass sie hier leben, nein sie brüten auch direkt am Parkplatz ihre Eier aus. Natürlich nicht auf dem harten Asphalt, sondern auf den unzähligen Grasflächen. Überhaupt ist die ganze Anlage sehr grün gehalten. Vor meinem Gebäude befindet sich sogar ein kleiner See.

Die Küken sind inzwischen schon etwas größer geworden und trapsen momentan überall auf dem Gelände, der Straße, den Wiesen und sonstwo herum. Erst heute habe ich, als ich die Arbeit verließ, eine große Gruppe angetroffen und hatte zufällig auch noch meine Kamera dabei. Also hab ich gleich mal ein paar Fotos geschossen und schon war wieder ein neuer Blog-Beitrag geboren! ;)

Bei dieser Gelegenheit möchte ich im Übrigen auch noch auf eine Seite hinweisen, die so alle ein bis zwei Tage einen neuen Comic rausbringt und mich immer wieder erheitert: www.ruthe.de. Passend zum Thema war zufällig vor ein paar Tagen der hier verlinkte Comic dabei.

Mal schaun, wie es mit den Gänsen hier in Malvern so weitergeht ... noch schauen sie sehr verpeilt aus und nerven höchstwahrscheinlich die meiste Zeit ihr Eltern. Pupertät eben! ;)

Samstag, 4. Juli 2009

Independence Day

... wo wir gegen Mittag auch ankamen. Genauer gesagt kamen Holger und ich bei der Wohnung einer der anderen, die mit am Beach waren, an - der Rest fuhr extra. Dort machten wir uns erstmal frisch, relaxxten etwas und fuhren dann in die City.

Hier war schon jede Menge los. Kein Wunder, es hatte ca. 30° und der Reden, Paraden, Fliegerstaffeln und sonstige Dinge, die zu einem ordentlichen amerikanischen Feiertag gehören.

Wir hielten uns da eher im Hintergrund und spazierten Independence Day ist ja ohnehin ein einziger, großer Picknick-Tag an dem alle auf die Straßen und Parks kommen. Natürlich gibt es auch eine Runde durch Boston. Gemeinsam mit 3 weiteren Deutschen: zwei andere SGPler und ein Arbeitskollege von ihnen. Jepp, wir sind halt überall auf der Welt verstreut! ;)
Durch das viele Laufen bekamen wir dann aber irgendwann Hunger und suchten ein Restaurant, das schon allein durch die Speisekarte sehr vielversprechend aussah. Da mich irgendwie alles anlachte, wählte ich die zwei vielversprechendsten Dinge aus und überzeugte einfach meine SGP-Kollegin eines davon zu bestellen. So kam ich in den Genuss eines leckeren Hickory-Burgers mit BBQ-Souce und - dank meines genialen Plans - einem halben Cobb-Salad. Letzterer ist im Übrigen auf Robert H. Cobb zurückzuführen, der einfach ein paar Reste von anderen Gerichten zusammenschmiss und so einen überaus leckeren (und meinen lieblings-) gemischten Salat zauberte. Dessen Hauptbestandteile im Normalfall Eisbergsalat, Tomaten, Schinkenstücken, Hähnchenbrust und Blue-Cheese sind.
Zum Abschluss stibitzte ich dann noch zwei Stücken Carrot-Cake vom Nachbarteller und war wirklich und im wahrsten Sinne des Wortes rundum zufrieden!

Zum Independence Day gehört natürich auch ein richtiges Feuerwerk und um eine gute Sicht auf eines der größeren zu erhalten, liefen wir auf eine Brücke wo uns schon hunderte weiterer Leute erwarteten. Warten scheint den meisten übrigens echt viel Spaß zu machen und fast schon ein Volkssport zu sein. So schlossen wir uns einfach an, sangen zum Zeitvertreib ein paar deutsche Lieder (nix schlimmes, eher sowas wie "Alleeeee, Alleeeee, Allee, Allee, Alleeheeeee, ..."). Naja, ist jetzt vielleicht nicht gerade der Höhepunkt der Dichtungskunst, aber es hat das Warten verkürzt.

Das Feuerwerk an sich war ... naja ... ein Feuerwerk eben. Sie hätten meiner Meinung nach schon etwas mehr Dampf geben können und es etwas größer aufziehn können. Möglicherweise liegt dieser Eindruck aber auch nur an dem zum Teil beschränkten Sichtfeld. Schön bunt wars aber trotzdem!

So ging auch diese Nacht zu Ende und der nächste Tag bescherte mir wieder 6h auf den Highways Amerikas, die ich dieses Mal aber ganz ohne Energie Drinks überstand und nicht mal auf einen Stau traf.

Alles in allem waren es wieder mal ein paar coole Tage mit tollen Leuten, einer Reunion mit meinem Freund Holger, meinen ersten Lobster-Erfahrungen und viel amerikanischem Spirit! Sehr schön!!!

Mittwoch, 1. Juli 2009

Halb spontaner Strandurlaub

Cape Cod - ich komme


Einige meiner fleißigen und treuen Leser haben in den letzten Wochen evtl. den Countdown auf meinem Blog bemerkt (nein, inzwischen ist er nicht mehr da). Der erste war natürlich für Becci, die Ende Mai zu mir kam. Danach gab es aber auch noch einen zweiten und zwar für meinen guten Freund und Wingman Holger, der knapp einen Monat Urlaub hier in Amerika und Kanada machte. Kurz gesagt - eine Awesome Tour 2009.

Schon seit Längerem hatten wir geplant uns zu treffen und beschlossen letztendlich, dass ich übers Independence Day Wochenende nach Cape Cod fahre (in der Bostoner Gegend) und ihn dort besuche. Seine letzte Woche verbrachte er nämlich mit ein paar alten Bekannten in einem Haus nicht weit vom Strand entfernt.
Um dem Urlaubsverkehr zu umgehen hab ich mich dann doch recht spontan und angeregt durch Holger dafür entschieden, mich schon am Mittwoch auf den Weg zu machen und nach nur 8h Autofahrt kam ich gegen 22:30 Uhr auch schon an. :) Die anderen (2 Jungs und ein Mädel) warteten bereits am Strand und so saßen wir noch eine Weile bei einem gemütlichen Lagerfeuer zusammen.

Am nächsten Tag hieß es erstmal ein paar Stunden Home Office, da ich noch ein paar Telefonkonferenzen hatte, sowie andere Dinge erledigen musste. Nach einem arbeitsintensiven Vormittag konnte ich dann aber wirklich in den Kurzurlaub starten. Leider goss es den ganzen Nachmittag wie aus Eimern und so entschieden wir uns gegen eine Besichtigung der Gegend. Dennoch hielt der Tag ein großes Highlight bereit: Da diese Gegend berühmt für ihr Seafood ist, fuhren Holger und ich am Abend zu einem entsprechenden Laden und kauften ein: Muscheln, Fisch, Maiskolben und ... tatatataaaaa ... 6 Hummer!!!

Zwar hatte ich schonmal Hummerfleisch gegessen, aber noch nie einen ganzen. In Deutschland sind die ja auch wirklich unbezahlbar. Hier haben wir für 6 Zweipfünder (ca. je 1kg) gerade mal 120$ hinlegen müssen. Zum Vergleich: 1 Pfund Lobster kostet hier 10$, in Deutschland ca. das Vierfache! Allerdings war es schon wirklich seltsam die Tiere lebend und in zwei Papiertüten übereinander geschlichtet mit nach Hause zu nehmen. Dort haben sie dann erstmal zwei Stunden gewartet bis wir mit dem Kochen angefangen haben.
Ich muss zugeben, ich hatte schon echt Hemmungen den lebenden Hummer in das kochende Wasser zu schmeißen. Zwar sind sie im Normalfall sofort tot, aber sie haben mich ja vorher noch mit ihren Glubschaugen so angeschaut ...

Ich bin ja auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe schon zich Schweine und Hühner mitgeschlachtet, zerlegt, verarbeitet, usw. Aber der eigentliche Schritt des Tötens hat mir schon immer zu denken gegeben. Ich liebe es Fleisch zu essen und werde das auch sicherlich nicht ändern, aber einen gewissen Respekt zu haben - auch vor dem Leben von Tieren - ist sicherlich nicht falsch.

Wie auch immer, der Hummer war nichts desto trotz köstlichst!!! ;) Vor allem das Fleisch der Scheeren war super zart und saftig. Zwar nervte das aufbrechen des Panzers etwas, aber die Arbeit wurde ja im Anschluss umgehend belohnt. Überhaupt war der Abend gespickt mit Köstlichkeiten! Neben den Hummern gab es auf dem Grill zubereitete Muscheln, Sashimi, mit Butter und Salz eingeriebene Maiskolben, Burger - für den wer wollte, sowie HotDogs, weiteres Fleisch und dazu Wein oder Bier.

Zum Ausklang des Abends, bzw. der Nacht gingen wir wieder ne Runde an den Strand, der inzwischen auch wieder einigermaßen trocken war. Das Feuer erfreute allerdings nicht nur uns, sondern auch etliche kleine Krabbelviecher, die wohl durch den Regen nach oben gekommen waren und uns nun Gesellschaft leisteten - sehr zur Freude von einigen, die ich hier nicht näher nennen werde.

Am Freitag zeigte sich das Wetter nun endlich von seiner besten Seite und so verbrachten wir den Tag mehr oder weniger die ganze Zeit am Strand. Lagen faul in der Sonne, lasen etwas oder dösten vor uns hin. Entspannung pur eben.
Zum Abschluss beschloss ich dann mich dochmal ins Wasser zu wagen, welches doch recht erfrischend war. Aber das Meer hat schon eine gewisse Anziehungskraft und zu einem Strandurlaub gehört das ja auch irgendwie dazu.

Da dies der letzte Abend in dem Haus war, gingen wir nach einem Resteessen (Burger, HotDogs, noch ein Hummer von gestern, der die Zeit bis dahin im Kühlschrank verbracht hatte und anderm Zeug) in eine Bar um ein paar Bier zu trinken und aus dem Haus raus zu kommen. Es spielte sogar ne Lifeband und so gingen auch die letzten Stunden recht schnell vorbei.

Zwar mussten wir am folgenden Tag das Haus wieder verlassen, aber noch fuhr ich nicht zurück, denn es folgte der Independence Day in Boston ...