Cape Cod - ich komme
Einige meiner fleißigen und treuen Leser haben in den letzten Wochen evtl. den Countdown auf meinem Blog bemerkt (nein, inzwischen ist er nicht mehr da). Der erste war natürlich für Becci, die Ende Mai zu mir kam. Danach gab es aber auch noch einen zweiten und zwar für meinen guten Freund und Wingman Holger, der knapp einen Monat Urlaub hier in Amerika und Kanada machte. Kurz gesagt - eine Awesome Tour 2009.
Schon seit Längerem hatten wir geplant uns zu treffen und beschlossen letztendlich, dass ich übers Independence Day Wochenende nach Cape Cod fahre (in der Bostoner Gegend) und ihn dort besuche. Seine letzte Woche verbrachte er nämlich mit ein paar alten Bekannten in einem Haus nicht weit vom Strand entfernt.
Um dem Urlaubsverkehr zu umgehen hab ich mich dann doch recht spontan und angeregt durch Holger dafür entschieden, mich schon am Mittwoch auf den Weg zu machen und nach nur 8h Autofahrt kam ich gegen 22:30 Uhr auch schon an. :) Die anderen (2 Jungs und ein Mädel) warteten bereits am Strand und so saßen wir noch eine Weile bei einem gemütlichen Lagerfeuer zusammen.
Am nächsten Tag hieß es erstmal ein paar Stunden Home Office, da ich noch ein paar Telefonkonferenzen hatte, sowie andere Dinge erledigen musste. Nach einem arbeitsintensiven Vormittag konnte ich dann aber wirklich in den Kurzurlaub starten. Leider goss es den ganzen Nachmittag wie aus Eimern und so entschieden wir uns gegen eine Besichtigung der Gegend. Dennoch hielt der Tag ein großes Highlight bereit: Da diese Gegend berühmt für ihr Seafood ist, fuhren Holger und ich am Abend zu einem entsprechenden Laden und kauften ein: Muscheln, Fisch, Maiskolben und ... tatatataaaaa ... 6 Hummer!!!
Zwar hatte ich schonmal Hummerfleisch gegessen, aber noch nie einen ganzen. In Deutschland sind die ja auch wirklich unbezahlbar. Hier haben wir für 6 Zweipfünder (ca. je 1kg) gerade mal 120$ hinlegen müssen. Zum Vergleich: 1 Pfund Lobster kostet hier 10$, in Deutschland ca. das Vierfache! Allerdings war es schon wirklich seltsam die Tiere lebend und in zwei Papiertüten übereinander geschlichtet mit nach Hause zu nehmen. Dort haben sie dann erstmal zwei Stunden gewartet bis wir mit dem Kochen angefangen haben.
Ich muss zugeben, ich hatte schon echt Hemmungen den lebenden Hummer in das kochende Wasser zu schmeißen. Zwar sind sie im Normalfall sofort tot, aber sie haben mich ja vorher noch mit ihren Glubschaugen so angeschaut ...
Ich bin ja auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe schon zich Schweine und Hühner mitgeschlachtet, zerlegt, verarbeitet, usw. Aber der eigentliche Schritt des Tötens hat mir schon immer zu denken gegeben. Ich liebe es Fleisch zu essen und werde das auch sicherlich nicht ändern, aber einen gewissen Respekt zu haben - auch vor dem Leben von Tieren - ist sicherlich nicht falsch.
Wie auch immer, der Hummer war nichts desto trotz köstlichst!!! ;) Vor allem das Fleisch der Scheeren war super zart und saftig. Zwar nervte das aufbrechen des Panzers etwas, aber die Arbeit wurde ja im Anschluss umgehend belohnt. Überhaupt war der Abend gespickt mit Köstlichkeiten! Neben den Hummern gab es auf dem Grill zubereitete Muscheln, Sashimi, mit Butter und Salz eingeriebene Maiskolben, Burger - für den wer wollte, sowie HotDogs, weiteres Fleisch und dazu Wein oder Bier.
Zum Ausklang des Abends, bzw. der Nacht gingen wir wieder ne Runde an den Strand, der inzwischen auch wieder einigermaßen trocken war. Das Feuer erfreute allerdings nicht nur uns, sondern auch etliche kleine Krabbelviecher, die wohl durch den Regen nach oben gekommen waren und uns nun Gesellschaft leisteten - sehr zur Freude von einigen, die ich hier nicht näher nennen werde.
Am Freitag zeigte sich das Wetter nun endlich von seiner besten Seite und so verbrachten wir den Tag mehr oder weniger die ganze Zeit am Strand. Lagen faul in der Sonne, lasen etwas oder dösten vor uns hin. Entspannung pur eben.
Zum Abschluss beschloss ich dann mich dochmal ins Wasser zu wagen, welches doch recht erfrischend war. Aber das Meer hat schon eine gewisse Anziehungskraft und zu einem Strandurlaub gehört das ja auch irgendwie dazu.
Da dies der letzte Abend in dem Haus war, gingen wir nach einem Resteessen (Burger, HotDogs, noch ein Hummer von gestern, der die Zeit bis dahin im Kühlschrank verbracht hatte und anderm Zeug) in eine Bar um ein paar Bier zu trinken und aus dem Haus raus zu kommen. Es spielte sogar ne Lifeband und so gingen auch die letzten Stunden recht schnell vorbei.
Zwar mussten wir am folgenden Tag das Haus wieder verlassen, aber noch fuhr ich nicht zurück, denn es folgte der Independence Day in Boston ...
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