Donnerstag, 19. März 2009

Visa to go

Unglaublich, aber wahr! Nach dieser endlosen Odyssee befanden sich diese Woche doch tatsächlich alle notwendigen Unterlagen in meinem Besitz und dem Botschaftsbesuch stand somit nichts mehr im Wege. Den Termin habe ich - in hoffnungsvoller Vorraussicht, dass alles klappen würde - schon letzte Woche vereinbart und nachdem ich alle Unterlagen so ca. sieben Mal kontrolliert hatte, fuhr ich nach München. Da Becci noch bei mir in Erlangen war, nahm ich sie mit, auf dass Sie ein paar schöne Shoppingstunden in München verbringen konnte.

Um 9:30 Uhr war der Termin und um auf Nummer sicher zu gehen, starteten wir kurz nach 6:30 Uhr. Angenehmerweise waren die Straßen total frei und wir kamen absolut easy zu unserem Park & Ride Parkplatz. Nach München zu fahren rein wollte ich um diese Uhrzeit dann doch vermeiden. Außerdem war es so angenehmer und auch günstiger. Günstiger für Siemens natürlich, da es sich hier ja um eine Dienstreise handelt. Aber auch ein paar gesparte Euros für die Firma sind was Feines. :)
Natürlich war ich viel zu früh und so warteten wir noch etwa 20 Minuten in einem Starbucks - jepp, schonmal auf amerikanische Verhältnisse vorbereiten. Danach machte ich mich bei schönem Sonnenschein auf zur ebenso einladenden Botschaft...

Kurzer Rückblick: Als ich vor 3 Jahren mein Visum in Frankfurt beantragte, musste ich in einer Schlange von ca. 40 Leuten allein schon draußen ne halbe Stunde warten. Darauf folgten dann insgesamt weitere 4h in den heiligen Hallen. Ich bereitete mich also auf so einiges vor.

Sehr erstaunt war ich dann, als außer mir nur zwei weitere Leute warteten. Im Prinzip durfte ich sofort in den Kontrollraum. Klar, Röntgengerät und Metalldetektor.
Ach ja, an dieser Stelle mal ein kleines Zitat von der offiziellen Botschaftsseite: "The following items [Anm.: Sowas wie elektronische Geräte, Waffen, Sprengstoff ... das übliche Eben] are PROHIBITED and cannot be brought on to the premises. Persons carrying any of the items mentioned below will be denied entry to Embassy/Consulate facilities as long as the items are in their possession and will be asked to dispose of them."
Kurze Übersetzung: "Mit dem Handy kommst du da net rein" ... BLÖÖÖÖDSINN!!! Wer auch immer sowas behauptet oder verbreitet hat mal keine Ahnung. Natürlich muss man Dinge wie Handies oder auch Autoschlüssel abgeben, aber kann sie problemlos und auch kostenlos beim Verlassen wieder bekommen. Wäre ja noch schöner in der heutigen Zeit ohne Handy rumzulaufen! Geht ja mal gaaar nicht!!! Wie auch immer, ich hatte mein Handy natürlich bei Becci gelassen, weil ich mich hab einschüchtern lassen, aber egal.

Nachdem ich die Kontrolle erfolgreich passiert hatte, durfte ich eine Nummer ziehn und ab da ging es dann wirklich flott. Nach ca. 10 bis 15 Minuten Wartezeit übergab ich meine mühsam gesammelten Dokumente und durfte mich nochmal gut 20 Minuten ausruhen, bis das ach so wichtige Interview kam. Das ja eigentlich der Hauptgrund für diesen Besuch ist, denn die Unterlagen hätte ich auch so schicken können.

Das Gespräch verlief ziemlich genau so (war sogar auf deutsch):
Hallo, Sie wollen also nach Amerika. Was werden Sie dort machen?
Ich werde für acht Monate eine Art Pratikum im Marketing bei Siemens Medical Solutions machen.
Aha, und was studieren Sie?
Ich habe Informatik studiert und das Studium erfolgreich abgeschlossen.
Soso, dann ist das also ein Post-Graduate Programm?
Ja.
OK, ich habe Ihr Visum bewilligt. Sie werden es in 2-5 Werktagen erhalten. Vielen Dank.

Yeah, muss schon sagen. Ziemlich knifflige Fragen, die diese Leute drauf haben. Dafür lohnt es sich natürlich 2h hin und 2h zurück zu fahren!
Aber ich will mich nicht beschweren und bin froh, dass es so gut geklappt hat. Andere vor mir hatten da doch etwas mehr Schwierigkeiten.

Tja, so wurde aus Beccis Shopping-Tag leider doch nichts. Es ist aber auch schwer alle zufrieden zu stellen! :)


Fotos: Wikipedia, Flickr

Keine Kommentare: